Das Borbarad-Projekt

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Geschichten und Motivationen

[ Tyll Zybura © 2002 | mail | url | 01-07-03 ]

Inhaltsverzeichnis:

Vorbemerkung
Magier
Geweihte
Elfen
Zwerge
Hexen
Krieger- und Streunertypen
Lohn und Preis der Angst

Elfen

Gerade die Elfen spüren die Rückkehr des Dämonenmeisters früher als die meisten anderen Völker, warum sollte nicht schon Jahre vorher ein elfischer Held zu einem Treffen der Elfenvölker in die Salamandersteine gerufen werden. Er könnte selbst Wahrträume haben, in denen ein rotes Auge durch ein Fenster am Himmel starrt. In jedem Fall aber werden die Ältesten der Elfen solche Träume haben und den Helden vielleicht wieder in die Welt schicken, mit dem Auftrag, auf die Zeichen des "letzten Sommers" zu achten, nach dem "Auge des Blutes" zu suchen, das ein "Tor für den Öffner der Tore" schaffen wird...

Für die Elfe in meiner Gruppe habe ich das Zweite Zeichen vorgesehen und habe ihr deswegen auch mitgegeben, sie solle nach dem "Bild des Einhorns" Ausschau halten - was zu einem schönen (wenn auch wenig hilfreichen) Gespräch zwischen der Elfe und einem Einhorn der Salamandersteine geführt hat.

Leider kenne ich das Solo-Abenteuer Das Lied der Elfen (H.v.Wieser) nicht, aber was ich darüber gehört habe besagt, daß es wohl ebenfalls gute Anknüpfungspunkte für die Einführung von Elfen in die Kampagne liefert.

Idee von Jörg Feldhausen [ mail ]:

Die Elfen haben (wie die Trolle) die Inkarnationen Rohals und Borbarads sicher schon zuvor erlebt, aber sie interpretieren sie gemäß ihrer eigenen Mythologie: eventuell ist Rohal als Sohn der Nurti zu verstehen (Der-Zu-Den-Sternen-Spricht), während Borbarad ein Sproß der Zerzal ist (Der-Die-Sterne-Verwirrt) - und die Mächte beider müssen im Gleichgewicht liegen!

Eine schöne Ergänzung zu den Visionen und Träumen wäre es, wenn ein Elf von seinem Seelentier oder einem vertrauten Tierbegleiter einen Hinweis bekäme: So könnte der Held bei einem zwischenabenteuerlichen Wildnisaufenthalt von einem entsprechenden Tier aufgesucht und gebeten werden, ihm zu folgen. Vielleicht entwickelt sich die Reise zu einer kleineren Queste, die dann in Baliho zum Auftakt von Alptraum ohne Ende führt...

Folgender Text stammt von Katharina [ mail ], der Elfenspielerin in unserer Gruppe. Er beschreibt ein visionäres Erlebnis im Bornland (eigentlich nach AoE, vgl. Rauhes Land im Hohen Norden, S.148), das sich auch für die Vorbereitung der Kampagne verwenden läßt, wenn man aus dem in Ich-Form erzählten Text eine Beschreibung für den Elfenspieler macht:

Ich brach recht früh am Morgen dieses strahlenden und warmen Tages von Norburg auf - froh, die Stadt hinter mir zu lassen. Kurz nachdem ich an einem merkwürdigen, säuberlich bemalten Wegweiser mit einer dicken schwarzen Katze und der Aufschrift 'Hexenhus' vorbeigekommen war, führte die Straße durch einen Wald aus hohen Tannen, der zuweilen von Birken, Lärchen und Eichen durchsetzt und an diesem Tag lichtdurchflutet war. Ich lenkte meine Stute Valya von der Straße fort ein Stück in den recht lichten Wald hinein und ließ sie selbst ihren Weg zwischen den hohen Stämmen und einzelnen Gesträuchen suchen. Für einen kurzen Augenblick erinnerte mich geradezu körperlich an eine große, alte Eiche, in deren Geäst ich als Kind immer besonders gern gesessen hatte - und zugleich wurde mir sehr deutlich bewußt, wie unendlich weit entfernt all dies nun lag - meine Kindheit in der Sippe.

Und für einen kurzen, erschreckenden Augenblick kam mir der Gedanke, daß ich all dies nun vielleicht tatsächlich verloren haben mochte - nicht nur, daß ich nicht mehr dorthin zurückkonnte, sondern daß ich nie mehr einen Baum, einen Wald so fühlen und mich darin bewegen würde können, wie damals, vor ewig langer Zeit, als ich eine Wipfelläuferin war. Vor allem wurde mir eine Ruhelosigkeit an mir selbst bewußt, die ich als ganz entgegengesetzt zu den langen Stunden des Zuhörens von damals wahrnahm. Mir wurde auch bewußt, daß ich die Tage, die ich in den Salamandra verbracht hatte, um Besinnung und Reinigung zu finden, als nicht so sehr von einer Einfühlung mit dem Wald erfahren hatte wie früher, weil es mir die ganze Zeit nicht gelungen war, diese innere Unrast und Unruhe gänzlich abzulegen.

An einem Bächlein, das von saftigem Gras gesäumt war, sattelte ich die Stute ab und ließ sie für eine Weile grasen. Ich wanderte währenddessen barfuß ein wenig im Wald umher und hatte das Bedürfnis, die Einheit der Wipfelläuferin mit dem Wald zu spüren. Ich legte meine Hände an die Rinde einer hochaufragenden Ulme und spürte die Stimmen des Waldes in all meine Sinne einströmen. Meine Hände ertasteten leise Unebenheiten in der Rinde, meine nackten Füße fanden ihren Halt am Stamm, mein Blick traf das dichte grüne Blätterdach der Krone, und ich konnte fühlen, wie es sein würde, dort oben einen ganzen Tag und eine ganze Nacht still zu sitzen, entspannt und mit offenen Sinnen. Ich konnte spüren, wie es sein würde, sich geschmeidig und leicht wie eine Wildkatze in diesen Ästen zu bewegen, die Füße auf die äußersten Zweige zu setzen und in einem weiten Sprung zu der Krone der nahestehenden Föhre hinüberzusetzen, deren Nadeln die Blätter der Ulme fast streichelten.

Ich spürte den Wald um mich her als die Jägerin, die ich war, fühlte, wie meine Hand, die gerade den untersten Ast der Ulme umschlossen hatte, diesen fahren ließ um meiner Beute durchs dichte Unterholz nachzuschleichen und nachzujagen, in jenem ewigen unbeschwerten Wettstreit. Sie würde mir Nahrung geben oder, so sie entkam, eine neue Sippe starker Tiere hervorbringen, die mich und die Meinen ernähren würde. Die Bäume umgaben mich und spendeten mir Sicherheit, der Wald grüßte mich mit warmem Licht und sanfter Stimme. Dies war der Weg der Elfen, das Lied der Wälder, das immer neu gesungen wird und doch stets das alte bleibt.

Doch plötzlich endete das Lied, wich dem Knall eines Blitzes, der einen Baum bis zur Wurzel spaltet oder auch dem Klirren von berstendem Eis! Ich sah jemanden - einen Menschen, das wußte ich, doch ich konnte ihn nicht erkennen. Er war ein riesenhafter Schatten. Der Wald um mich herum starb! Die Melodie der Wälder zerrann in grausigem Mißklang. Die Bäume erstarrten zu stumpfem Eis, der Himmel wurde grau, und alles Leben floh, denn ER hatte das zertaubra gerufen. Ich sah den Wald vergehen und wußte, daß mein Lied hier nie mehr erklingen wird...

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Es gibt 1 Kommentar zum Abschnitt "Elfen"

1 Kommentar von Ebrajin von Tuzak

Ich habe meine Elfe (Waldelfe, Zauberweber) den obigen Traum in leicht modifizierter Form im weiteren Vorfeld der Kampagne, bevor sie auf Abenteuer ausgezogen ist traeumen lassen. Sie sah einen wunderschoenen Wald, dann zogen schwarze Wolken auf, etwas zerriss den Himmel, dahinter ein graues Wabern in dem eine schemenhafte Gestalt auszumachen war, der einzig klare Eindruck von dieser Gestalt war ein rotes Auge. Hinter dieser Gestalt naeherte sich etwas anderes, Maechtiges, dem Riss im Himmel und rings um die Elfe begann das Land zu sterben. Damit wachte sie auf. Als sie dies ihrer langjaehrigen Vertrauten und Lehrmeisterin erzaehlte, erfuhr sie, dass weitere Elfen den selben Traum hatten und haben, hauptsaechlich die Alten und Weisen. So wurde sie dann kurz darauf (1 Jahr spaeter) zu einer Versammlung einiger alter Elfen geladen, die sich mehr oder weniger darin einig waren, dass die Zeit des Letzten Sommers gekommen ist und sich die Elfen endgueltig ins Licht zurueckziehen muessen/werden. Dabei regte sich allerdings leichter Widerspruch, nicht zuletzt von der Spielerelfe (die ansonsten nur mit grossen Augen vor diesen ganzen Alten stand) worauf sie und einige andere junge Elfen den Auftrag erhielten, die Waelder zu verlassen und Informationen zu bringen. Das Tor fuer den Oeffner der Tore und das Auge des Blutes wuerden sich offenbahren, morgen, in einem Jahr oder in hundert. Sodann wuerde entschieden werden, ob es die Elfen betrifft oder nicht.
So zog sie aus und sucht im Vorfeld der G7 noch vergeblich nach dem Auge, hat nun eine Spur zu diversen tulamidischen Maerchen nach Kunchom gefunden wo ihr ein Geschichtenerzaehler den Assarbad-Zyklus erzaehlen wird (und nebenbei SuS laufen wird). Das sollte sie motivieren, nach diesem Assarbad und dem Rubinauge zu forschen wobei sich sodann jemand daran erinnern wird, dass in einem alten Schriftstueck etwas in der Art erwaehnt wird. Sodann wird selbiger aus einem alten, staubigen Archiv ein Baendchen mit Prophezeiungen kramen...
Ist bis jetzt ein hoechst befriedigender Einstieg, umso mehr da ich die Elfe als Erste Gezeichnete ausersehen habe...

Norbert

[ 08-10-2003 ]

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