Das Borbarad-Projekt

Zeichen & Gezeichnete

[ Sebastian Meyer © 2003 | mail | url | 01-07-04 ]

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung
1. Zeichen - Das Almadine Auge
2. Zeichen - Das Wandelnde Bildnis
3. Zeichen - Das Kühne Tier mit dem Krötensinn
4. Zeichen - Die Fünf Firnglänzenden Finger
5. Zeichen - Die Stählerne Stirn
6. Zeichen - Das Geflügelte Geschoss
7. Zeichen - Schärfe aus Sieben Schalen
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Erstes Zeichen: Das Almadine Auge

Herkunft

Bereits vor 2500 Jahren begründete einer der legendären Magiermoguln vom Gadang seine Herrschaft über Zhamorrah auf der Macht eines faustgroßen Rubins. Von den Intrigen und Versprechungen des zaubermächtigen Assarbad geblendet, zog er auf dessen Seite in den Skorpionkrieg gegen die Heerscharen des weißen Sulman al'Nassori. Der Magiermogul ging jedoch mit seiner gewaltigen Metropole im Zorn der Götter unter und wurde vergessen.

Der Rubin jedoch vergaß seinen Hass auf Assarbad nicht und so überdauerte er die Jahrhunderte, bis 1000 Jahre später im Süden das Großsultanat Elem seine Macht entfaltete. Unter anderem verdankten die Beschwörer dieses Reiches ihre ungeheuren Fähigkeiten einem faustgroßen Rubin.

Doch wieder sprachen die Götter ein Urteil und ein gewaltiger Komet stürzte vor Selem ins Meer und vernichtete die Stadt. In den Trümmern blieb einzig ein Rubin zurück.

Der Rubin wurde gefunden und man nannte ihn "Stern von Selem". Ein Juwelier schliff ihn zwölfseitig und band so seine Macht. Obwohl nur noch taubeneigroß, befähigte der Rubin die Dämonenkaiserin Hela-Horas immer noch zur Entfesselung einer niederhöllischen Schlacht bei Brig-Lo.

Ein kleiner Splitter des Rubins jedoch - durch die Katastrophe von Selem oder den Juwelenschleifer abgetrennt - bewahrte den Hass auf Assarbad, der sich heute Borbarad nennt. Er wechselte die Besitzer und überdauerte die Jahrhunderte, stets vom Hass und Durst nach Rache getrieben.

Schließlich kam Liscom von Fasar nach Selem und das Almadine Auge schien am Ende seiner Reise angekommen...

Zweifellos existierte der Rubin schon vor der Zeit der Magiermoguln, vielleicht begegnete er auch schon zuvor einer Inkarnation Borbarads. Den unsterblichen Hass des Rubins zog der Dämonenmeister jedoch erst durch sein Wirken am Gadang auf sich.

Charakter

Neugier, Paranoia, Hass, Fanatismus

Die wohl vorherrschende Eigenschaft des Almadinen Auges ist der Hass auf Borbarad. Aufgrund seiner Vergangenheit fürchtet es vor allem Intrige und Verrat, weshalb es wohl auch zu einem fast paranoiden Einzelgängertum neigt. Obwohl Bündnisse natürlich stellenweise erstrebenswert sein können (zum Beispiel ein Bündnis mit den anderen Zeichen), wird das Erste Zeichen völliges Vertrauen stets unterbinden.

Der Rubin ist der analytische, planende Geist, der im Laufe der Kampagne möglicherweise sogar soweit geht, auch zu zweifelhaften Mitteln zu greifen, um sein Ziel zu erreichen. Darin ist er seinem verhassten Feind vermutlich ähnlicher als er zugibt. Moralische Schranken wird der Rubin zwar dulden, sofern sie ihm im Weg stehen, wird er jedoch auch keine Skrupel haben, sie zu überwinden.

Das Almadine Auge wird den Ersten Gezeichneten durch Einflüsterungen zur Vorsicht gemahnen, ihn aber auch immer wieder daran erinnern, den Blick nicht vom Ziel abzuwenden. Es ist schließlich zum einzigen Daseinszweck des Auges geworden, seinem Hass nachzugeben und Borbarad aufzuspüren.

Fähigkeiten

OCULUS ASTRALIS - Das Almadine Auge ist ein magisches Artefakt erster Güte. Da ist es ob seiner Gestalt als Auge auch naheliegend, dass es eine besondere Affinität zur Hellsicht besitzt. So kann es seinem Träger unbegrenzt eine analytisch-magische Sicht auf die Welt geben, wie man sie sonst nur vom OCULUS ASTRALIS kennt. Auf diese Weise wird das Auge den Ersten Gezeichneten auch bisweilen von sich aus auf besondere Begebenheiten hinweisen, etwa indem es sich einfach aktiviert und den Blick seines Trägers auf einen bestimmten Punkt lenkt. Dies ist insbesondere ein schönes Werkzeug für den Spielleiter, wenn die Spieler wieder einmal blind an des Rätsels Lösung vorbei zu rennen drohen.
LC S.127

Kostenersparnis - Den Träger kosten alle Zauber mit dem Merkmal Hellsicht 1 AsP weniger (mindestens aber noch einen AsP), da sie von der Matrix des Rubins zusätzlich getragen werden. Die rubineigene Fähigkeit zur astralen Sicht kostet den Träger gar keine AsP.

SF Merkmalskenntnis Hellsicht - Eventuell könnte der Spielleiter dem Gezeichneten sogar ein intuitives Verständnis für die Hellsichtmagie gestatten, zumindest nachdem der Träger sich bereits einige Zeit mit seinem Zeichen auseinander gesetzt hat. Warum also nicht großzügig eine Merkmalskenntnis Hellsicht verschenken?
AZ S.157/158

SF Kraftlinienmagie I/II - Neben der fast unfehlbaren Möglichkeit des Auges, nahezu jede Kraftlinie zu entdecken, bietet es seinem Träger auch tiefgehende Unterstützung beim Versuch, das Geheimnis dieses dereumspannenden Netzes zu ergründen. So sollte es dem Ersten Gezeichneten nach eingehendem Studium der Kraftlinien (und eventuellem Austausch mit Dschelef ibn Jassafer) den Erwerb der beiden Sonderfertigkeiten gestatten, ohne die angegebenen Lehrmeister zu kennen oder Bücher zu besitzen. Die anderen Anforderungen bleiben natürlich bestehen.
AZ S.156/157

SF Merkmalskenntnis Beschwörung/Herbeirufung - Um der Geschichte des Rubins als Teil eines mächtigen Artefakts fähiger Beschwörer und Elementaristen gerecht zu werden, sollte sich das Almadine Auge wenigstens einen Teil seiner Macht bewahrt haben. Ich finde die Kombination von Beschwörung und Herbeirufung unpassend, da sich meiner Meinung nach beide Zweige gegenseitig ausschließen. Je nach Präferenz des Spielleiters sollte er sich hier also auf eine der beiden Merkmalskenntnisse festlegen.
AZ S.157/158

Vorteil Affinität zu Elementaren/Dämonen - Auch hier sollte der Spielleiter sich auf eine Sparte festlegen, wenn er diesen Vorteil überhaupt zulassen will. Immerhin heißt es in der Geschichte, dass der Stein seine Besitzer zu ungeheuren Beschwörungen befähigt habe, nicht aber, dass die herbeigerufenen Wesenheiten dem Beschwörer dann auch besonders wohlgesonnen gewesen seien.
AZ S.145

BÖSER BLICK (FURCHT) - Gegenüber Borbaradianern wirkt das Rubinauge wie der Druidenzauber BÖSER BLICK. Eine subtile, unerklärliche Furcht vor dem Ersten Gezeichneten befällt das Opfer, wobei die übliche Reaktion die Flucht sein wird. Sind die Borbaradianer jedoch deutlich überlegen, so mag die Wirkung durchaus in Hass umschlagen, so dass sich der Erste Gezeichnete einem wütenden Mob gegenüber sieht.
LC S.33/34

Eigenheiten

Paranoia - Der größte Segen des Almadinen Auges ist zugleich auch sein größter Fluch. Die ausgesprochene Hellsicht und die Aufmerksamkeit kehren sich besonders gegen Ende des Konflikts mit Borbarad immer mehr zum Negativen. Der Träger fühlt sich beobachtet und verfolgt, beginnt im Augenwinkel unstete Schatten huschen zu sehen und hegt zunehmend Mißtrauen gegenüber anderen, auch seinen bisher engsten Vertrauten. Überall wittert er Fallen, Verrat und Intrigen, bis er kaum noch ruhig schlafen kann. Der Verfolgungswahn kann sich bisweilen gar zu richtiger Panik steigern und den Ersten Gezeichneten zu unvernünftigen Handlungen zwingen.
AH S.112/113 o. S.117/118

Alpträume - Die Geschichte des Rubins ist mit Blut geschrieben. Leichen pflastern seinen Weg. Und die Erinnerung an all das hallt seit Jahrtausenden in dem Stein. Der Gezeichnete könnte durchaus in Traumsequenzen und Erinnerungsfetzen kurze Passagen der Vergangenheit des Almadinen Auges miterleben: der Blick eines Magiermoguls über die prächtige Metropole Zhamorrah, ein düsterer Ritualplatz im Süden und das grotesk-schreckliche Wesen, das dort gerufen wurde, und vielleicht sogar Liscom von Fasars Blick auf seinen Schreibtisch mit den Unterlagen über seine Forschungen zum Thema Borbarad.
AH S.115

Impulsivität - Das Almadine Auge ist derart von flammendem Hass getrieben, dass es manches Mal den einfachen Weg übersehen wird, um den kürzesten Weg zum Ziel einzuschlagen. In Konfliktsituationen entscheidet es sehr spontan, aber mit nachhaltigen Folgen über seine Loyalitäten. So kann es durchaus geschehen, dass das Zeichen sich seinem Träger verweigert, wenn dieser nicht in seinem Sinne handelt. Andererseits kann es ihn aber auch regelrecht mit Einflüsterungen und Kurzvisionen dazu treiben, impulsiv zu handeln.
AH S.115

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Es gibt 12 Kommentare zum Abschnitt "1. Zeichen - Das Almadine Auge"

4 Kommentar von Bartolo

zu Dämonologie:
Ich habe das Rubinauge sogar soweit ausgebaut das es dem Träger möglich ist einen Dämon damit zu Beherrschen. Der Held will das natürlich nicht, so kann man den Kampf Rubin gegen Träger noch etwas heftiger gestalten. Es ist ein ständiger innerer Konflikt zwischen Träger und Rubin. Immer wenn der Held einem Dämon gegenübersteht und die Lage kritisch wird (sprich Angst als Emotion oder eine misslungene Entsetzens-Probe vorliegt) versucht der Rubin die Herrschaft zu übernehmen, was sich in einer IN und KL-Probe wiederspiegelt. Gelingen beide Proben so kann der Held die Übernahme unterdrücken, ansonsten wird eine Beherrschungsprobe gewürfelt (Siehe S.46 MGS, "Experte: Übernhame der Beherrschung")

Ihr hättet das Gesicht des Spielers sehen sollen als der erste Heshtot auf seinen Befehl wartete.

Dabei kommt auch gut die Verlockung des Borbaradianismus und der Dämonologie zu tragen ("Wow, mein erster Heshtot"). So kann es schnell mal geschehen das der erste Gezeichnete sich genauer mit Dämonologie und Borbaradianismus beschäftigt, was zu Beschwörungsversuchen und in die Kreise der Verdammnis führen kann.

Es gehört auch erwähnt das der Spieler einen besonderen "Hang" zu Widharcal hat, da ein Dämon Ihn einst schon die Seele 'befleckt' hat.

[ | url | 27-11-2003 ]

3 Kommentar von Thallion

Ich hatte mir noch folgende Variationen gedacht:

- Der Träger wird unentwegt einen unfreiwilligen Blick in die astralen Gefüge Deres und die Spähren werfen wollen, was zur wiederholten, unfreiwilligen Anwendung der Hellsicht (OCULUS ASTRALIS, ODEM ARCANUM & ANALÜS ARKANSTRUKTUR) führt. Die Kosten für diesen unabsichtigen Gebrauch können auch mit Sikaryan gespeist werden!!!

- Es ist eine starke Beeinträchtigung des Bewußtseins vorhanden, die nach einem solchen Ausritt fast die gleichen Effekte, wie ein mehrtägiger Rausch, vergleichbar mit dem Genuß von starkem Zithabar oder al’anfaner Regenbogenstaub auslösen kann (KL-4, IN-4, alle negativen Talente +4 für W20 Stunden).

- In extremen Situation könnte so etwas wie eine Überlastung des Auges auftreten. Ein kurzzeitiges Aufflackern und dann eine Blindheit sind die Folgen. Auch kann die Farbe des Adamanten sich verändern: vom hellen, trüben rosa, über das knackigste weinrot, bis hin in schwärzeste Purpur und Blutrot. Beeinträchtigung des Sehvermögens, mit Variationen sind die Folgen. Infravision, verbesserte Nachtsicht - Nachtblindheit oder Überempfindlichkeit bei Helligkeit können unerwünschte Nebenwirkungen sein. Vor allem nach langem Aufenthalt in „borbaradianisch verseuchtem Gebiet“, so in den Globulen in Bastrabuns Bann, dem Ritualplatz bei der Pforte des Grauens auf Maraskan oder auch später.

- Das ganze Heldenleben über plagt den Träger des almadinen Auges eine Paranoia. Verfolgungswahn, Schattenerlebnisse, Trugbilder, Illusionen und sogar Abbilder seines „Meisters“ erscheinen kurzzeitig um den Träger in Versuchung zu führen und ihn von seinem Tun abzulenken.

- Hilfe kann der Träger des Rubins in den Klöstern der Noioniten, Boronheiligtümern oder in der Akademie der Austreibung zu Perricum finden. Meist bekommt der ERSter Gezeichnete leichte Bewusstseinsvermindernde Drogen, die die Wahnvorstellungen für einige Stunden unterdrücken. (W6 Stunden Ruhe , Geistige Talente um 3 vermindert)

[ | 09-11-2003 ]

2 Kommentar von Windfeder

Eine weitere Möglichkeit, die "Eigenheiten" des Zeichens zu symbolisieren wäre, den Nachteil Rachsucht 8 zu vergeben. Ob der Wert höher oder niedriger ist, kommt vielleicht auf den Helden an - und er kann sich durch bestimmte Geschehnisse auch nach oben oder unten verändern.

[ 22-08-2003 ]

1 Kommentar von Vortex von Punin

Kleinigkeit: Ich würde statt der "Merkmalskenntnis Hellsicht" eine "Merkmalsbegabung Hellsicht" verteilen. Das steht auch mehr für das im Text erwähnte "intuitive Verständnis".
Die "Merkmalskenntnis Beschwörung/Herbeirufung", sowie die "Affinität zu Elementaren/Dämonen" könnte man mit der Erklärung, dass es sich ja nur um einen Splitter des Rubins handelt (und in diesem Splitter sitzen halt nicht alle Fähigkeiten des Steins, sondern nur die Hellsicht-Aspekte,...), weglassen. Aber das ist Geschmackssache.

[ | 31-07-2003 ]

[ Kommentar-Seiten  2  1 ]

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