Das Borbarad-Projekt

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Meistertipps zu Alptraum ohne Ende

[ Tyll Zybura © 2002 | mail | url | 01-07-03 ]

Inhaltsverzeichnis:

Vorbemerkung
Die Stadt Baliho
Die Warenschau
Mutter Linai und ihre Vision
Anderath - das Treffen der Praiotiner
Die Reise nach Dragenfeld
Die Träume
Korobar - Hintergrund und Begegnung
Liscoms Ritual - Magietheorie
Borbarads Rückkehr - das Finale
Die Zeit danach
Das Liber Zhammoricam per Satinav
Nachforschungen: die Druiden

Liscoms Ritual - Magietheorie

Meines Wissens wird in keiner offiziellen Quelle eine magietheoretische bzw. kosmologische Interpretation dessen gegeben, was Liscom von Fasar in Dragenfeld genau macht.

Auf der DSA-Seite von Christine Bauer (mittlerweile leider offline) habe ich eine sehr schöne Interpretation gefunden - leider reagiert Christine nicht auf meine Anfragen, ob ich das Dokument in Auszügen hier wiedergeben darf. Ich tue es trotzdem unter ausdrücklichem Hinweis auf die Quelle, auch weil die Schrift nicht aus ihrer eigenen Feder zu stammen scheint, sondern der Text einer Email ist, welche mit "M.M." gezeichnet ist - vielleicht also von Michelle Melchers oder Michael Maurer? Im Anschluß an das Zitat einige meiner Kommentare.

"[...] Borbarad wurde in den Magierkriegen von Rohal in den zeitlosen Limbus gebannt. In seinem Gefängnis verging die Zeit nicht. Borbarad war sozusagen aus dem Fluss der Zeit herausgerissen und gestoppt, womit er nun bildlich gesprochen 'über dem Stom der Zeit schwebte', während die Weltgeschichte unter ihm weiterfloss. Zeitlich gesehen verharrte er also kurz nach der Verbannung in der Zeit. Liscom fand dies heraus und stand nun vor folgenden Problemen:

1. Borbarad ist für ihn in der Vergangenheit. Also muss er ihn mittels einer CHRONOCLASSIS URFOSSIL-ähnlichen Formel ins Jetzt holen.

2. Rohals Bann kann von keiner lebenden Kreatur gebrochen werden. Dies ist für ihn jedoch kein Problem, da er ja untot ist.

3. Um Rohals Bann zu brechen, braucht er sehr viel Astralenergie, oder ersatzweise Lebenskraft - diejenige von Dragenfeld und Umgebung. Um an diese zu kommen, muss sie in seine Richtung strömen. Dies tut sie dank der sich schneidenden Kraftlinien, die zu Satinavs Fesseln gehören. Allerdings strömt sie zu langsam. Somit muss Liscom mittels Satinavs Macht das Entweichen der alles umgebenden Lebensessenz beschleunigen, was alles in der Zone schneller altern lässt. Die Zeit vergeht jedoch nicht schneller. Mittels dieser Lebenskraft und seiner Zaubermacht, bricht er Rohals Bann und holt Borbarad durch die Zeit indem er einen künstlichen Zeitfluss erschafft, der Borbarad parallel zum natürlichen Zeitstrom vorwärts treibt.(Für Borbarad war es wohl so, dass er kurz nach der Verbannung wieder das Fortschreiten der Zeit wahrnimmt und mit ihm in die Gegenwart treibt. Da er das spürt, weiss er auch, dass irgendwann jemand ihn befreien würde. Und so plante er 400 Jahre lang seine Rache.)

4. Borbarad wurde laut Liscoms Nachforschungen ohne Körper in den Limbus geschleudert. Also braucht er einen neuen Körper. Liscom wählt dafür seinen eigenen, da er ohnehin schon lange tot ist. Allerdings muss dieser Körper zuerst repariert werden. Dafür braucht er die dreizehn Opfer und eine BALSAMSALABUNDE- oder MAGISCHER RAUB-ähnliche Formel. Ausserdem sind sie eine Opfergabe für die Beschwörung von Satinavs Macht.

Dies ist Liscoms Plan. [...]"

Bekanntlich läuft das Ritual weiter, wenn die Helden den Beschwörer vernichten - Borbarad ist also schon so stark manifestiert, daß er das Ritual weitertreiben kann und er bedient sich nun der Lebenskraft der Opfer (die nicht mehr für die Wiederherstellung Liscoms gebraucht wird) um den letzten Schritt ins Jetzt zu vollziehen. Es ist ihm dabei momentan unangenehm, aber letztlich wohl gleichgültig, daß Liscoms Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Wahrscheinlich kann er keinen lebenden (d.h. beseelten) Körper übernehmen - aber die Helden in ihrer (vergleichsweise) prallen Stärke und Lebenskraft sind wohl für ihn genau die Verbindung zur realen Welt, die er braucht um aus dem Limbus-Gefängnis zu entweichen. Durch den Leib eines der ihren kann er in die Welt treten - ohne Körper vorerst. Diesem Held schließt sich dann das seiner Rache beraubte Almadine Auge an und macht ihn zum Ersten Gezeichneten (vgl. Rohals Versprechen, S.78).

Ich möchte noch eine andere Verbindung knüpfen: die zu TSA, denn mir scheint, daß die Junge Göttin nicht unbedingt von Liscoms Plänen zu trennen ist. Liscoms eigene Religion wird in Staub und Sterne angedeutet: Er verehrt das Echsenpantheon, vor allem H'Szint und Ssad'Nav und sieht Borbarad als ihren göttlichen Sohn an. Auch Schwester Laniare wird von ihm in einen Glauben eingeführt, der Zzah und Ssad'Nav als eng miteinander verschlungene Komplemente ansieht - Liscom ist also wirklich ein religiöser Fanatiker und seine Beschwörung ist ein Anbetungsritual! (D.h. er kein fieser Schwarzmagier, der aus reiner Bösartigkeit handelt - er glaubt an Borbarad wie an einen Messias.)

Man sollte fragen, ob diese Religion 'echt' ist, also einen Wahrheitskern besitzt, der zumindest Laniare tatsächliche Wunder ermöglichte - denn immerhin berichtet sie ja von den Erfolgen, die ihr Studium erbringt. Die Alternative dazu wäre wohl, daß sie von Liscom ohne ihr Wissen in die borbaradianische Zauberei eingeführt wurde - und mit ihrer Lebenskraft mächtige Formeln der Zeit zauberte, ohne es zu merken!

Angesichts ihrer Wunderhandlungen "gemäß LZS" wäre beides denkbar: insbesondere in den "kleinen Reparaturen" kann man mächtige TSA-Wunder, aber auch unbekannte Formeln der Zeit oder einfach nur geschickte Anwendungen von HARTES SCHMELZE und WEICHES ERSTARRE erkennen. Ich würde keine scharfe Trennung ziehen - Laniare bleibt ja eine TSA-Geweihte und der Echsenkult, den Liscom in großen Teilen übernimmt, wird sicher sehr kompetent in der Anrufung der Jungen Göttin gewesen sein...

...und vielleicht hatte TSA sogar Mitleid mit dem Enkel ihrer Geschwister, der so lange Zeit allein und verloren im Limbus umhertrieb, und beschwatzte Teclador ein wenig, daß er diesmal nicht eingreifen möge. ;)

Liscom jedenfalls scheint beide Elemente auszunutzen: mit der TSA-Komponente von Laniares Ritual wird die allgemeine Lebenskraft in der Umgebung verstärkt, die Konsequenz sind Riesen-Kartoffeln und eine überfrühe Ernte (die sich mit dem beschleunigten Altern allein nicht erklären lassen). Die schaurigen Effekte, die das Ritual zeitigt (Mißgeburten, Verkrüppelungen) lassen sich dadurch erklären, daß Laniares Wachstums-Ritual durch die starke Satinav-Komponente (die ja auch dämon[olog]ischer Art ist) einfach keinen Halt macht: Das Wachstum verliert seine Natürlichkeit schnell und wird zur Wucherung. (Wobei Asfaloth da allerhöchstens als TSAs Gegenspielerin ein ganz klein bißchen ihre Finger im Spiel hat - aber Liscom ist definitiv kein Paktierer und sicherlich auch kein Freund von 'Wimmelndem Chaos'!).

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Es gibt 3 Kommentare zum Abschnitt "Liscoms Ritual - Magietheorie"

3 Kommentar von DerLetzteNoldo

obacht, spoilergefahr für leute, die das abenteuer noch spielen wollen.

eine sache zu liscom:
natürlich ist liscom (targunitoth - ) paktierer. wie sonst hätte er als wiedergänger zurückkehren sollen? steht ja sogar irgendwo ganz explizit geschrieben, dass er diese "gunst" der widersacherin borons zu verdanken hat. zudem ist da ja noch das targunitoth - banner im turm, dass er sicher nicht in irgendeiner kiste gefunden hat.

[ | 13-02-2007 ]

2 Kommentar von Magister Maron


M.M. steht nicht für einen real life Namen, sondern für Magister Maron, mein online-Pseudonym. ;)

[ | 21-10-2005 ]

1 Kommentar von Nonchecker

Hi,

erstmal ein gelungener Versuch diese ganze Sache zu interpretieren. Aber auch hierbei, genauso wie bei meinem Folgenden Versuch bzw. Richtigstellung bleiben sehr viele Fragen offen.

Erst einmal gehen ich auf die Anbetung von Liscom an Borbarad bzw. Lianare an TSA. Es ist richtig, dass sich Lianare dem LZS bedient, sorry wollte es nicht ausschreiben, aber wie wir aus diesem Band bzw. aus andren Quellen schon erfahren haben, sind TSA, Hesinde, Kor und vielen andere schon im Echsenglauben aufgetreten, sogar unter verwandten Namen. Also hat Lianare obwohl sie die alten Echsischen Rituale verwendet, immer noch ihre volle Ritualfähigkeit. So das war der einfache Teil, nun zum schweren.

Satinav oder Ssad'Nav sollte man genauer betrachten. Denn ersten was man genau weiss ist, dass er dreizehngehönrt ist, und im zweiten Zeitalter der mächtigste Magier war, bis er sich auf das Schiff der Zeit geschwungen hat. Weiter wissen wir das in den meisten echsischen Zaubern eine Zeitkomponente zum tragen kommt( welche natürlich nciht unbedingt dämonologisch sein müssen *). Wodurch die Zeitkomponente in dem Ritual, dass Lianare vollzogen hat, ganz normal ist, aus Echsischer Sicht. Aber das verherrende daran ist gewesen das dies auf dem Knotenpunkt der beiden grossen Satinavlinien geschehen ist. Was die Zeitkomponente exponentiell verstärkt hat. Man beachte, dass im früheren Echsen Reich nur in der Gor bzw. in Selem Knotenpunkte waren, aber nicht von den beiden Zeitlinien.

zu * ich denke, und das ist meine persönliche Meinung, dass Satinav, nicht zu den Dämonen bzw. zu den Göttern gezählt werden kann, denn obwohl er 13 gehörnte ist, unterliegt er LOS Aufgaben, was für einen Dämon nicht zumutbar wäre. Ausserdem hätte Satinav als Dämon, nicht sein Kind wleches er mit Rahja gezeugt hat, ausgesandt um die Seele Borbarads zu beschützen.

Gruß, bin gerne auf Anregungen, Richtigstellungen interessiert

[ | 10-07-2004 ]

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