Meistertipps zu Rausch der Ewigkeit

[ Sebastian Meyer © 2003 | mail | url | 01-12-03 ]

Inhaltsverzeichnis:

Vorbemerkung
Von 7S bis RdE
Drakonia

Von 7S bis RdE

Die Zwischenzeit zwischen den Abenteuern Siebenstreich und Rausch der Ewigkeit ist keineswegs als Verschnaufpause für die Helden gedacht. Ayla vom Schattengrund schickte sie aus, von der Wiederkehr Siebenstreichs zu künden und die Verbündeten aus allen Herren Ländern in die Schlacht zu führen.

Die Helden werden zu Staatsempfängen geladen, nehmen an Festbanketten einflußreicher Persönlichkeiten teil und dürfen sich ausgiebig im Ruhm ihrer zurückliegenden Heldentaten sonnen. Ein jeder wird sich darum reissen, sich einmal in der Öffentlichkeit mit den legendären Gezeichneten sehen zu lassen, man wird ihr bisheriges, heldenhaftes Leben auf den Theaterbühnen der Welt inszenieren und die besten Barden singen nur noch von ihnen. Und all das wird den Gezeichneten entgegen kommen, denn sie suchen ja den Kontakt zu den hohen Herren und Damen, um schließlich die Heere für die Dämonenschlacht zu mobilisieren.
Einige Anregungen zu den Reaktionen der einzelnen Institutionen und Personen befinden sich in den Rubriken Diplomatie [ link ] und Dramatis Personae [ link ]. Allerdings hängt das Verhältnis der Gezeichneten zu den Kaisern und Königen natürlich besonders davon ab, wie sie sich bislang ihnen gegenüber verhalten haben. Entsprechend ist hier die Improvisation des Spielleiters gefragt.

Aber über all die späten Freuden an den Früchten ihrer Arbeit sollte der Spielleiter auch dafür sorgen, dass die Helden den Ernst der Lage und den Zeitdruck nicht vergessen. Ein sehr gutes Element, um etwas mehr Druck zu machen, ist das Ergebnis der Astrologen und Orakelpriester, die den optimalen Zeitpunkt für die finale Konfrontation Borbarads errechnet haben. Steht der Termin erstmal fest, löst sich einerseits die Anspannung einer Dekade der Jagd auf Borbarad, da man endlich einen alles entscheidenden Moment hat, auf den man hinarbeiten kann, andererseits entsteht aber auch eine Torschusspanik, da es noch soviel bis dahin zu erledigen gilt.

Und genau da sollte der Spielleiter ansetzen. Wollen die Gezeichneten noch einmal Freunde, Verwandte und Bekannte besuchen? Haben sie noch alte Rechnungen zu begleichen? Wollten sie sich schon immer einen bestimmten Wunsch erfüllen? Oder haben sie womöglich alte Feindschaften, mit denen noch ein Hühnchen zu rupfen ist? Auch für den Abschluss solcher offenstehender Handlungsstränge sollte der Spielleiter in der Zwischenzeit sorgen. Wenn die Gezeichneten erst einmal nach Drakonia aufbrechen, werden sie keine Zeit mehr haben, an sich selbst zu denken.

Als Spielleiter sollte man es den Gezeichneten nicht zu leicht machen, all diese offenen Handlungsstränge zu schließen, aber man sollte es schlußendlich doch gelingen lassen. Es fällt wesentlich leichter, sich von einem sterbenden Helden zu trennen, wenn man weiß, dass sein Leben insgesamt erfolgreich war, wenn er alles erreicht hat, was er erreichen wollte, und wenn er als Held gestorben ist. Obendrein können die Gezeichneten sich wesentlich leichter in ihr Schicksal fügen, wenn sie ihr bisheriges Leben vorher abgeschlossen haben. Diesen Gefallen sollte man den Helden schon tun.

Der ganze Trubel um die Gezeichneten hat natürlich auch negative Auswirkungen. Zwangsläufig werden Borbaradianer und andere finstere Gesellen vermehrt auf sie aufmerksam. Mordanschläge von borbaradianischen Gönnern oder auch einfach nur Hochstapler, die sich einige Vergünstigungen davon versprechen, sich als Gezeichnete auszugeben, sollten den Gezeichneten ebenso begegnen, wie furchtsame Bürger, die die Fensterläden verrammeln, sobald die Helden das Dorf betreten. Und nicht zu vergessen die Belohnung, die Borbarad (angeblich) auf die Seelen der Gezeichneten ausgesetzt hat: "Für jede Seele der sogenannten Gezeichneten wahlweise einhundert Lebensjahre, das eigene Gewicht in Gold oder die Kenntnis weiterer sieben Zauberformeln."
Während letzteres wohl niemanden vom Hocker reisst, können die anderen beiden Versprechnungen schon für erhebliche Motivation sorgen. Vielleicht werden die Gezeichneten ja Zeugen, wie ein halbes Dutzend Borbaradianer einem der Hochstapler, die sich als Gezeichnete ausgeben, aufgrund der Versprechen Borbarads an die Kehle gehen?

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