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RdE

Meistertipps zu Rausch der Ewigkeit

[ Sebastian Meyer © 2003 | mail | url | 01-12-03 ]

Inhaltsverzeichnis:

Vorbemerkung
Von 7S bis RdE
Drakonia

Drakonia

Wenn Anfang Phex der Schnee von den Gipfeln des Raschtulswalls zu schmelzen beginnt, werden die Gezeichneten recht unvermittelt von zwei Luftdschinnen abgeholt, die sie nach Drakonia bringen. Das Hochplateau, auf dem die uralte Festung sich erhebt, hat nichts von seiner beeindruckenden Schönheit verloren. Der Spielleiter sollte daher erneut versuchen, die respektvolle Ehrfurcht und überwältigende Präsenz Drakonias zu beschreiben, auch wenn dies die Spieler vermutlich (leider) nicht mehr ins Staunen versetzen kann. Allerdings ist nun Frühjahr und die mit glitzerndem Schnee bedeckten, mächtigen Berggipfel erheben sich rund um ein Tal, in dem ein blaugrün schillernder See liegt, der von bunt blühenden Blumen und Bäumen umgeben ist und von einem tosenden Gebirgsbach gespeist wird. Vögel erfüllen die frische Luft mit ihrem Zwitschern und die Flechten und Moose auf den zerklüfteten Steinen, die hier und da aus dem hohen Gras ragen, stehen in sattem Grün. Die Gischt des wilden Baches treibt als tiefhängender Nebel durch das Tal und erinnert unweigerlich an das Feenreich aus zahlreichen Sagen und Geschichten.
Kurzum: Die Elemente stehen einmal mehr im ewigen Wettstreit darum, sich in ihren schönsten und vollkommensten Formen zu präsentieren.

Und mitten in all dieser Pracht erhebt sich uralt und stolz die gigantische Festung Drakonia. Neben Großmeister Pyriander di'Ariachos werden auch Mutter und Kind die Helden in Empfang nehmen. In den folgenden Tagen kann man den Helden ruhig noch einmal Erholung gönnen. Spätestens wenn wenige Tage nach ihnen auch der Siebte Gezeichnete, Schwertkönig Raidri Conchobair, in Drakonia eintrifft, wartet ohnehin wieder reichlich Arbeit auf sie. Sollen die Gezeichneten also ruhig noch einmal die meditative Ruhe und Abgeschiedenheit des Hochplateaus genießen, gemeinsam durch die prachtvolle Landschaft spazieren, philosophische und wissenschaftliche Dispute mit den Magistern und Druiden des Konzils führen, in großen, weichen Betten schlafen und mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnt werden, die die Dschinne in der weitläufigen Küche Drakonias zaubern.
Rechte Entspannung wird sich ohnehin nicht breitmachen, vielmehr werden die Helden diese letzte Ruhe vor dem Sturm genau so verstehen, wie sie gemeint ist: als Henkersmahlzeit und letzte Gelegenheit, mit sich selbst ins Reine zu kommen.

Der Spielleiter sollte den Spielern ausreichend Zeit lassen, sich ganz den Sentimentalitäten und alten Erinnerungen hinzugeben, eine spätere Gelegenheit wird sich dazu nämlich nicht mehr bieten. Entsprechend kann die Ankunft Raidri Conchobairs auch ruhig noch einige Tage hinausgezögert werden, wenn der Spielleiter das Gefühl hat, es sei noch zu früh, die Gezeichneten in den Endspurt zu schicken.

Doch es ist schließlich unvermeidlich, dass die bisherigen sechs Gezeichneten in Drakonia zusammen finden. Und zwangsläufig wird sich die Frage nach dem letzten fehlenden Zeichen stellen. Einige Hinweise darauf konnten die Helden bereits bei ihrem ersten Besuch in Drakonia finden, als sie auf den Amul Dschadra aufmerksam wurden und erfuhren, dass hier vor vielen Jahren einmal ein Troll gewesen sei, der sich für eben diesen Berg interessierte. Die prophetischen Worte des Trolls bei seiner Abreise sollte man den Spielern an dieser Stelle noch einmal ins Gedächtnis rufen.
(Um die Helden nicht bereits zu früh auf die Spur der Trolle zu bringen und so nicht in die Verlegenheit zu kommen, sie den Winter über von einer Reise in die Trollzacken abhalten zu müssen, kann man auch jetzt den Besuch Krallerwatschs überhaupt erst erwähnen.)

Anhand der Erkenntnisse aus Rohals Versprechen und einiger neuer Entdeckungen der vergangenen Monate, sollte sich dann jedoch ziemlich schnell das nächste Ziel herauskristallisieren: Graulgatschthor, die legendäre Festung des Trollkönigs in den Trollzacken. Allein, wo liegt diese legendenumrankte Burg?
An dieser Stelle sollte man möglichst wenig über Meisterpersonen in die Entscheidungsfindung eingreifen, um den Spielern nicht das Gefühl zu geben, in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden. Insbesondere wenn die Helden bereits nach ihrem ersten Besuch in Drakonia zu der Überzeugung kamen, sie müssten die Trolle aufsuchen, werden sie jetzt erst recht verkünden: "Wir haben es ja schon immer gewußt!" Bindet man ihnen jetzt jedoch diese Erkenntnis als geniale Schlußfolgerung eines NSC auf die Nase, so werden sie sich (zurecht) auf den Schlips getreten fühlen. Am vorteilhaftesten wäre es sicherlich, wenn die Helden schon immer eine Verbindung zu den Trollen vermuteten und sich durch die neuesten Erkenntnisse darin bestätigt fühlen.

Das im Abenteuer beschriebene Wissen über die Trolle gefällt mir nicht. Es ist für mein Empfinden zu aufgeklärt und fundiert, wenn man bedenkt, dass nicht einmal die Existenz der Trolle in Aventurien allgemein bekannt ist. Das vorhandene Wissen, dass die Helden in Drakonia von Raidri, Magiern und Druiden zusammentragen können, sollte also deutlich legendenhafter und abergläubischer sein. Folgenden Wissenstand sollten die Helden am Ende ihrer Nachforschungen meiner Meinung nach haben:

Die Trolle sind ein überaus altes, aber recht primitives Volk.
Sie sind groß gewachsen, kräftig und behaart.
Ab und an kommt es vor, dass ein Troll die Kuh eines Bauern stiehlt und bei lebendigem Leib verschlingt.
Es leben nur noch einige wenige Trolle in den Trollzacken.
Einige von ihnen fressen gar Menschen oder Elfen.
In den Trollkriegen 873 v. BF - 856 v. BF wurden sie fast gänzlich ausgerottet.
Es sind keinerlei magiebegabte Trolle bekannt, deren Existenz ist aber anzunehmen.
Trolle werden bis zu 500 Jahre alt.
Sie wurden vom Giganten Raschtul geschaffen.
Ihre Waffen sind einfach und meist aus Holz gefertigt.
Angeblich gibt es einen gewissen Baron Strutzz, der offiziell mit den Trollzacken belehnt ist.

Hinzu dürften noch hanebüchenere Behauptungen kommen, die jedoch derart abwegig sind, dass der gesunde Menschenverstand sie bereits ausschließt. Insgesamt sollte klar sein, dass das zusammengetragene Wissen offenbar keineswegs vollständig und auch der Wahrheitsgehalt mehr als fragwürdig ist. Aber mehr wird sich über dieses geheimnisvolle Volk wohl auch nicht herausfinden lassen, solange man sich nicht selbst ein Bild davon macht...
Alle übrigen im Abenteuer beschriebenen Erkenntnisse über den Amul Dschadra und Krallerwatsch sollten die Gezeichneten natürlich auch in Erfahrung bringen können.

So steht das weitere Ziel der Gezeichneten also fest: Graulgatschthor muss gefunden werden, um einen Troll namens Krallerwatsch ausfindig zu machen. Einziger Anhaltspunkt ist jedoch ein mysteriöser Trollbaron, über den man wohl nur in Perricum näheres erfahren kann (da der dortige Reichsvogt wohl über ein Adelsregister der umliegenden Baronien verfügt).

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Es gibt 2 Kommentare zum Abschnitt "Drakonia"

2 Kommentar von Andreas

Zweifellos ist durch die Begegnung mit einem Troll auf den Weg nach Drakonia eine neue Informationsquelle in die Neuauflage eingearbeitet worden, die hier noch nicht berücksichtigt ist. Ansonsten finde ich die Informationen sehr plausibel für das, was man auf Drakonia erfahren kann. Dort kann man nicht mal eben im Adelsregister nachblättern, wie der Baron von Trollzacken mit Vornamen heißt. Ob Raidri den Trollbaron nicht doch persönlich kennen müsste, kann ich nicht beurteilen. Und dass man auf Drakonia den Trollen Zauberei zutraut, na ja, das ist eben Drakonia.

[ 23-08-2006 ]

1 Kommentar von Feyamius

Zitat: Angeblich gibt es einen gewissen Baron Strutzz, der offiziell mit den Trollzacken belehnt ist.

Wieso ist dies hier "angeblich", obwohl ja als Tatsache leicht nachprüfbar, während...

Zitat: Es sind keinerlei magiebegabte Trolle bekannt, deren Existenz ist aber anzunehmen.

...man hier einfach hahnebüchen ohne jeden Anhaltspunkt auf die Existenz magiebegabter Trolle schließt?

Diese beiden Punkte scheinen mir wenig plausibel.

[ | url | 22-08-2006 ]

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