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Meistertipps zu Unsterbliche Gier

[ Tyll Zybura © 2003 | mail | url | 01-07-03 ]

Inhaltsverzeichnis:

Vorbemerkung
Der Weg durch Weiden
Vampire 1: Fredo
Wegstationen: Anderath, Baliho und Umgebung
Vampire 2: Halman und Wolfhart
Wegstationen: Espen und Burg Donnerschalck
Begegnung: Deschelef ibn Jassafer
Vampire 3: Das kleine Finale in Menzheim
Hintergrund: Gut Menzheim
Begegnung: Pardona
Begegnung: der Gletscherwurm
Begegnung: Pardonas Orkschergen
Das Finale im Nachtschattensturm

Vampire 2: Halman und Wolfhart

In Altnorden konnten die Helden den Vogt mit einigen schmeichelnden Worten und plastischen Schilderungen der Gefahren für sein Bauprojekt, die aus mangelnder Hilfestellung bei den Untersuchungen der herzöglichen Gesandten entstehen könnten, für sich gewinnen. Sie studierten die Schichtpläne der vergangenen Monde und fanden heraus, daß insgesamt neun Arbeiter dem Dienst in ihren Nachtschichten ferngeblieben waren - davon drei allein in der letzten Woche (nach Neumond). Tagsüber hatte es dagegen keine Vermißten gegeben... Um die Desertisten-Theorie des Vogtes zu prüfen, befragten sie einige Arbeiter aus der Nachtschicht und fanden weitere Details heraus:

- Die Unzufriedenheit mit den Nachtschichten ist in der Tat groß, aber sie werden auch besser bezahlt; die meisten der ArbeiterInnen machen sie deswegen freiwillig.

- Über die Möglichkeit, nächstens zu desertieren, haben einige Arbeiter untereinander natürlich diskutiert - aber gerade zwei der Verschwundenen hatten sich vehement dagegen ausgesprochen.

- Keiner der Verschwundenen hat sein Verschwinden angekündigt, niemand hat es beobachtet; zum Teil waren die Leute zum Wasserlassen an den nahen Latrinen gegangen und nicht zurückgekehrt, andere sind beim Balkenschleppen oder direkt von der Mauer verschwunden...

- Es gibt zwei Vorarbeiter der Nachtschicht, die jeweils jede zweite Nacht als Vorarbeiter Dienst "auf der Mauer" tun und die Arbeiten koordinieren (in der jeweils anderen Nacht arbeiten sie aber trotzdem mit den anderen!): Halman und Wolfhart, vor denen alle Respekt haben, weil es starke Kerls und fleißige Arbeiter sind. Sie mögen sich allerdings nicht besonders und stehen in Konkurrenz.

- Bei genauerem Nachforschen bei den Arbeitern oder in den Schichtbüchern sind alle Vermißten während Wolfharts Schicht verschwunden! Außerdem hat sich Halman während der letzten drei Neumonde für einen oder zwei Tage krank gemeldet - bei solchen Zeitabständen ist die Regelmäßigkeit sonst keinem aufgefallen.

- Beide sind (von den Menschen, die die Helden befragen) schon länger nicht mehr tagsüber gesehen worden - wohl weil sie (im Gegensatz zu den meisten anderen Nachtarbeitern) die ganze Nacht durcharbeiten und am Tag schlafen.

- Halman hat nach dem Wissen der Arbeiter Familie, Wolfhart ist wohl ein ehemaliger Schmied aus dem tobrischen und hat sich erst nach dem Orkenkrieg in Altnorden niedergelassen.

Bis hierhin hatten sich natürlich alle Verdachte der Helden auf die beiden Vorarbeiter eingeschossen und sie überlegten, wie sie die beiden überführen konnten. In meiner Konzeption war nur Halman ein Vampir, Wolfhart jedoch ein Magiedilletant, der mit besonderer Kraft und Geschick ausgestattet ist. Das Ziel der Helden war es nun, die beiden während der kommenden Nachtschicht einer magischen Analyse zu unterziehen, um ihr vampirisches Wesen zu enthüllen. Da sie sich allerdings - aus der berechtigten Angst vor der Kampfkraft möglicherweise zweier gut organisierter Vampire - sehr darum bemühten, nicht als Vampirjäger zu erscheinen, kamen sie nicht nahe an beide heran, so daß der OCULUS ASTRALIS unserer Magierin nur die magische Aura, nicht aber die Details, beider Vorarbeiter enthüllte...

Die Magierin versuchte es daraufhin mit einem Alleingang, der fast schief gegangen wäre: sie rief Wolfhart zu einem Gespräch herbei (um ihn aus der Nähe untersuchen zu können) und verriet ihm dabei, daß sie am Ort sei, um die Verschwundenen-Frage aufzuklären (um seine Reaktion prüfen zu können). Wolfhart erwies sich dabei immer noch 'nur' als magisch mit 'sehniger und körperbetonter' Aura, aber die Analystin traute ihrer eigenen Magie nicht so recht. Also lud sie ihn und Halman zu einem Gespräch am kommenden Mittag ein, um zu besprechen, wie man die Baustelle gegen eine etwaige Gefahr sichern könnte (Wachenpositionierung, etc.) - Wolfhart erwies sich in dem Gespräch als sehr offen und zuvorkommend, stimmte allen Vorschlägen zu und war sehr zerknirscht, weil die Arbeiter ja immer während seiner Schicht verschwunden waren... Dies legte die Magierin ihm als Pokerface aus und wähnte sich um so sicherer, einen Vampir vor sich zu haben!

Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte: Wolfhart in seiner Unschuld teilte den Plan des mittäglichen Treffens sofort Halman mit, der ja ebenfalls auf der Baustelle arbeitete, worauf dieser direkt auf die Magierin zukam (die anderen Helden waren nicht zugegen) und anbot, ihr die Baustelle jetzt gleich schon ein wenig zu zeigen - insbesondere die dunklen Ecken, in denen die Leute ja offenbar weggekommen waren... Trotz der Alarmglocken, die bei den Spielern schellten, willigte sie ein, und wäre von Halman beinahe im wahrsten Sinne des Wortes 'um die Ecke gebracht worden', wenn ihr nicht unsere aufmerksame Elfe noch mit einem Weißdorn-Pfeil zu Hilfe geeilt wäre...! (Besonders spannend dabei: auch Wolfhart kam mit einem Handbeil herbei, als er den ersten Kampflärm hören konnte - und erwies sich erst in dem Moment endgültig als Nicht-Vampir, als er den mittlerweile offensichtlich untoten Halman angriff!)

Im Nachhinein fanden die Helden heraus, daß Halman sich ein Versteck in seiner Hütte am Rand der Stadt gebaut hatte - seine Frau stellte sich als ebenfalls verschwunden heraus und die beiden kleinen Kinder waren angeblich zur Familie ihrer Mutter nach Rudein geschickt worden. Ich habe alles auf die intensiven Nachforschungen der Helden folgendermaßen aufgeklärt: 1) Die Kinder waren tatsächlich (vor der Vampirwerdung Halmans) nach Rudein geschickt worden, weil die beiden sie über den Winter nicht ernähren konnten. (Das können Sie natürlich auch anders halten, wenn Sie den Helden Kindervampire auf den Hals schicken wollen.) 2) Im Wäldchen jenseits der Rotwasser konnten die Helden die Leichen von Halmans Frau und aller verschwundenen Arbeiter finden - bis auf eine: der Betreffende war tatsächlich desertiert und zurück nach Baliho gegangen. (Oder hat als neuer Vampir sein Jagdgebiet vielleicht auf Espen ausgeweitet.)

Diese Episode soll hier nur exemplarisch für die Art und Weise stehen, wie sich ein recht intelligenter, aber immer noch sehr einfacher Mensch verhalten mag, wenn er zum Vampir wird. Er hat sein Leben auf sehr gekonnte Art so weitergeführt, wie es auch zu Lebzeiten plausibel gewesen wäre und hat seine Kräfte auszunutzen gewußt, um seine Bedürfnisse als Vampir zu befriedigen. Zu beachten ist dabei aber, daß Halman aus Unerfahrenheit und sicher auch bedingt durch die vampirische Verderbtheit, die nach dem Biß selbst vom rechtschaffensten Menschen Besitz ergreift, eine Reihe von Fehlern gemacht hat, die ihn schließlich überführbar machten:

1) er hat zu viele Opfer in seinem sehr beschränkten Jagdgebiet getötet; 2) er hat es nach einem verräterischen Muster getan (immer in Wolfharts Schicht um diesen zu diskreditieren - während ja alle wußten, daß beide sich nicht mochten); 3) als er überführt zu werden drohte, hat er nicht etwa die Flucht angetreten, sondern hat versucht, seine Verfolger (konkret halt die auf der Baustelle schnüffelnde Magierin) zu beseitigen - eine überstürzte Tat in Panik.

Überlegt man, wie ein wirklich intelligenter Vampir sein Leben meistern würde, so käme man zum Schluß, daß er wohl nur äußerst schwer zu entdecken, überführen und schließlich gar zu töten wäre! Nach den Begegnungen mit noch relativ einfachen Vampirgegnern hat das Erlebnis in Altnorden meinen Spielern gehörigen Respekt vor Vampiren eingeflößt, was eine gute Vorbereitung für das Kleine Finale in Menzheim war... :)

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