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Betreff: Generelles Problem mit den Helden

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MM

[ | 18-09-06 | 17:00 | #1 ]

Hallo Leute!

Ich habe folgendes Problem mit meinen Helden: Sie verhalten sich einfach nicht angemessen. Ihnen ist der Ernst der Lage zwar bekannt, aber sie handeln nicht entsprechend.

Z. B. jetzt in PdG haben sie in Khunchom nichts besseres zu tun, als eine Wirtshaus-Schlägerei anzuzetteln, statt die diversene Möglichkeiten der Informationsbeschaffung auszunutzen.

Ich will ihnen aber auch nicht direkt sagen, was sie machen sollen. Sie rennen sich lieber den Kopf an Problemen ein, die offensichtlich nicht gelöst werden sollen und jammern dann, dass ich sie keine Erfolge feiern lasse.

Mit anderen Worten: die Spieler sind einfach nicht reif für die Kampagne.

Was tun

Merci

M

Feyamius

[ | url | 18-09-06 | 17:11 | #2 ]

Ein klärendes Gespräch führen.

Ansonsten, wenn das nicht fruchtet... wie alt seid ihr? Wenn's am Alter liegt, vielleicht die Kampagne mal ein wenig beiseite legen, neue Helden basteln und "Verwunschen und Verzaubert" spielen.

Wenn dann in zwei, drei Jahre deine Gruppe reifer ist, holst du die Kampagne wieder raus und ihr spielt weiter.


Bye, Feyamius...
...der bis dahin vielleicht sogar aufgeholt hat. ;)

Schandmaul

[ | 18-09-06 | 19:34 | #3 ]

Das Problem kenn ich nur zu gut. Meine Helden haben die Angewohnheit jedem Auftraggeber auf der Nase herrumzutanzen, dreiste Vroderungen für den Auftrag zu stellen und ähnliches.

Ich werd auch mal mit meinen Spielern drüber reden. Eine andere Möglichkeit gibt es da auch nicht mehr ...

MM

[ | 19-09-06 | 12:12 | #4 ]

Hm, das klärende Gespräch hat es eigentlich schon gegeben. Am Alter liegt es nicht, die Jüngste ist 27.

Ich habe ja fast die Vermutung, dass sich meine Spieler einfach vom Alltag abreagieren wollen. Deshalb kommt ihnen Hack&Slay entgegen.

Vielleicht muss ich sie einfach mal eine blutige Nase holen lassen, evtl. scheidet ein zu wenig ernsthafter (wobei der Spielspaß ja nicht verloren gehen darf!) vorzeitig dahin.

Das Problem ist halt, in der Borbi-Kampagne kann man das eigentlich nicht mehr bringen.

M

amador

[ | 19-09-06 | 13:57 | #5 ]

Ich habe auch einen Spieler in meiner Gruppe, der dauernd durch solche Dinge auffällt. Ich löse das, indem ich einfach die Welt um die Spieler herum reagieren lasse. So habe ich besagten Zwerg einfach mal für eine ganze Weile in den Knast werfen lassen. Wenn es natürlich die ganze Gruppe betrifft ist das schwieriger. Generell sollte natürlich immer der Spielspaß im Vordergrund stehen. Wenn Deine Spieler solche Situationen gerne mögen, dann solltest Du sie vielleicht bewusster in die Planungen einbinden. Wenn es Dir aber so keinen Spaß macht, dann solltest Du Dir eine andere Gruppe suchen!

Bis dahin

Amador

Wildsau

[ 19-09-06 | 14:26 | #6 ]

Wenn deine Spieler lieber mal nen Abend lang Kneipenschlägereien, Sauftouren etc machen wollen, dann lass sie doch !

Sowas nimmt doch kaum InGame Zeit in Anspruch, aber man kann ruhig mal 1-2 Spielabende einschieben.

Dann gehts frisch zurück in die Kampagne.

Ich hab übrigens auch so Spieler die nicht besonders gerne recherchieren. Ich löse es meist so, das ich jeden im geringsten plausiblen Versuch nach Information zu suchen gelingen lasse, und dann recht schnell alle Informationen herausrücke.
Hat sich noch niemand beschwert.

MM

[ | 19-09-06 | 18:15 | #7 ]

Wahrscheinlich habt ihr Recht.

Ich für meinen Teil bevorzuge halt ein etwas reiferes (blödes Wort, oder?)Rollenspiel. Und gerade in der Borbi-Kampagne ist das eigentlich gefordert.

Das Problem mit dem "Lass sie doch" ist halt, dass sie jegliches Problem auf die gleiche Art wie Wirtshausschlägereien angehen. Eigentlich nicht das, was man von einem Helden Stufe 10 oder höher erwartet. Außerdem könnten sie jeden Abend ausschließlich Schlägereien spielen.

Ich wollte mich eigentlich auch nicht beschweren, auch wenn das so rüber kam. Vielmehr bin ich auf der Suche nach Anregungen, wie ich die Gruppe subtiler lenken kann. Am besten mit Beispiel nach dem Motto: meine Gruppe wollte dieses nicht, also habe ich Held Y folgendes zustoßen lassen.

Das wäre eine große Hilfe.

M

Klingensturm

[ | 21-09-06 | 11:46 | #8 ]

Moin, moin.

Bei mir ist es öfters so, daß unser Druide sehr voreilig mal eben seinen Zorn der Elemente auf Leute losjagt! :-)
DAdurch sind schon Kämpfe entstanden, die eigentlich nicht (von mir) geplant waren und anders gelöst werden könnten.
Bei mir ist das dann so geendet, daß andere Mitglieder der Gruppe was abbekommen ist. So hat der Zwerg einen Pfeil abbekommen. Oder der Magier, der gerade reden wollte mal nen Schlag abbekommen.
So sind die anderen bedacht, eben den Spieler zu bremsen!
Vielleicht auch als Idee: Durch die Schlägerei kommt jemand zu Schaden, der dann später helfen könnte. So ist vielleicht der Schmied anwesend, der dann dummerweise durch einen gebrochenen Arm (verursacht durch eine blöde, blöde (O-Ton .-))Schlägerei die Waffen nicht reparieren kann. Oder ein Informant wird für mehrere Tage eingekerkert, der wichtige Info bereithält! Diese lässt sich dann nur durch teure Bestechung erfahren!oder, oder, oder.......

Vielleicht hab ich Dir paar Anregungen geben können.

Jeskindir

[ | 22-09-06 | 15:43 | #9 ]

Ich finde die Anregung von Klingensturm ziemlich gut.

Wenn ein Gespräch dich nicht dahin bringt wo du hin willst, werden es Sanktionen bei deinen Spielern ebensowenig etwas bringen. Also ich würde es zumindest unterlassen, den Charakteren etwas "zustossen" zu lassen. Das würde zumindest bei meinen Spielern äusserst schlecht ankommen.
Ich denke da ist die Beste Lösung die Aktionen in den Spielfluss einzubinden und sie dadurch ihre Handlung reflektieren lassen. Das klingt zwar irgendwie hoch Pädagogisch, aber ich glaube das es durchaus eine Lösung sein kann, die allerdings viel Kreativität von dir Verlang. Schliesslich darf es nicht zu offensichtlich sein.

Auf jeden Fall bin ich froh das meine Gruppe, auch wenn sie gerne mal etwas herumwitzelt, in der Regel merkt wann ernsthaftigkeit angesagt ist.

/Jeskindir Jorenkeff

Freude

[ | url | 23-09-06 | 13:06 | #10 ]

Also das Problem hatte ich mal früher. Zum Glück heute nicht mehr, denn meine Gruppe hat sich sehr zu ihrem Vorteil in den letzten 5 Jahren entwickelt. Wie Du das auch hinbekommst? Tja... ich weiss wie es ist wenn man als Meister dasitzt und sich ärgert und dann in die Versuchung kommt Meisterfiguren gerade so agieren zu lassen, dass es den Helden "weh tut". Aber das ist natürlich der falsche Weg. Konzentrier Dich in solchen Momenten und versuche Dich total in die Meisterfiguren hineinzuversetzen. Handle ganz nach der Motivation des NSC´s. Wenn das heisst, dass der NSC-Informant niemals die Info preisgeben würde dann tu das auch. So kam es zwar auch bei uns schon vor, dass das Abenteuer nicht erfolgreich gelöst werden kann, aber da muss man dann hart bleiben und die Helden einfach im Dunklen tappen lassen. Nichts ist enttäuschender für die Helden als ein AB nicht zu "schaffen". Bei uns wurde so der Begriff "Obelix-Taktik" geprägt. "Wir gehen zu den Römern - hauen sie in die Pfanne - befreien den Druiden - und gehen wieder ins Dorf zurück". So gehts nun mal eben nicht bei uns in Aventurien. Wenn jemand ne Kneipenschlägerei anfängt und dann ein betrunkener Schwetgeselle plötzlich zu Schwert greift kann da ganz schnell ein Unglück geschehen. Das habe ich vor der Kampagne ganz ausdrücklich klar gemacht. Es gibt keine Gnade mehr und wir spielen auch ab sofort nach dem Motto "Gesagt ist gesagt". Da macht einer einen Witz und sagt: "ich spring über den 4m breiten und 10m tiefen Graben aus dem Stand" Dann macht er es. Fällt er runter kommt die Sturtzregel zum tragen. Lebt er noch hatte er eben Glück. Glaub mir - einmal angewendet werden Deine Spieler zuerst das Gehirn einschalten bevor sie etwas unternehmen. Ist jedenfalls meine Erfahrung.

sildroyan

[ 24-09-06 | 13:54 | #11 ]

@ MM

Ich würde dir auch dazu raten, deine Helden einfach machen zu lassen. Wichtig ist nur, dass du als Vertreter der Spielwelt konsequent und vor allen Dingen logisch(!) reagierst. Dann wird den Spielern schnell klar, dass sie nicht über allen Dingen stehen. Ein Beispiel: der Magier in meiner Gruppe beschwörte eines Abends (zeitlich vor der Kampagne) einen Dämon und opfert einen unwichtigen NSC - um es einmal auszuprobieren (allerdings unter einem anderen Meister). Was er nicht wusste, war, dass einer seiner Mitspieler ein Draconiter in Incognito war, der seither nicht mehr von seiner Seite wich und das Tun des Magiers beobachtete und dokumentierte. In Alptraum ohne Ende treffen die Helden schließlich auf eine hohe Präsenz von Bannstrahlern, Inquisition und Praiosgeweihten, welchen der Draconiter Bericht erstattet, da er sich ohne Hilfe der Gruppe nicht gewachsen fühlt. Das Ergebnis der (zugegeben unschönen und unter Spieltischkameraden nicht gerade fairen Vorgehensweise): der Draconiter wird von der Inquisition verhört. Als sich herausstellt, dass er nicht gelogen hat, wird die Gruppe verhaftet, ebenfalls verhört und der Magier, welcher im Unwissen seiner Kameraden handelte, landet auf dem Scheiterhaufen. Seither hat niemals wieder ein Spieler aus Jux und Dollerei lebendiges Leben geopfert.

Namaris

[ | url | 24-09-06 | 14:01 | #12 ]

Krass aber logisch eure Handlungen.
Bewundernswert wie hart du geblieben bist.
Hat das nicht immens Stunk am Spieltisch gegeben?

Grinsekatze

[ url | 28-09-06 | 13:38 | #13 ]

Ich hatte beinahe das selbe Problem mit meinen Leuten und habe im Prinzip eine Mischung aus verschiedenen Dingen gemacht.

Zum einen habe ich das ganze mal offen angesprochen und gesagt, daß das mit meinen Vorstellungen der Kampagne einfach nicht paßt. Zusätzlich dazu habe ich der Gruppe ein paar Mal gründliche Schüsse vor den Bug gegeben, die auch sehr gezündet haben...

(Zum Beispiel als sich zwei meiner Helden über was absolut DUMMES in Gegenwart von Abelmir von Marvinko (Privataudienz) stritten und das ganze in wildem Gezauber endete, hat er alle erstmal für ein paar wochen eingelockt - praktisch daß man eh grade auf Aldyramon war) und die Spieler mußten ihn überzeugen sie wieder rauszulassen. Haben sie dann auch ganz gut gemacht, aber wär das nix gewesen, dann hätte ich sie da einfach versauern lassen...)

MM

[ 05-10-06 | 17:04 | #14 ]

Servus Leute!


Da hat sich ja eine rege Diskussion entwickelt. Es handelt sich in meiner Gruppe um ein äußerst vielschichtiges Problem. Es ist ja nicht so, dass sich die Helden jeglichen pädagogischen Versuchen widersetzen. Sie merken sogar, was der Meister von ihnen will, aber "ich komme ja her, um mich wie 16 zu benehmen und mich nicht wie von meiner Frau erziehen und belehren zu lassen."

Klare Aussage. Wurde zwar in anderem Zusammenhang getroffen, trifft aber des Pudels Kern. Und es macht ja auch Spaß, sich wie Frühpubertierende durch Aventurien zu schlagen. Nur ist die Borbarad-Kampagne dafür komplett ungeeignet.

Es wird also nicht viel anderes übrig bleiben, als über kurz oder lang aus der Kampagne auszusteigen. Dazu verlieren die Helden auch noch eine Menge Erfahrungspunkte, dann können sie wieder die Frischlinge spielen.

Ich denke nach dem letzten Spielabend (der in großen Zügen sehr gelungen war, auch für mich als Meister), dass sich das Abenteuer und der Meister nach der Art, wie die Helden gespielt werden, zu richten hat. Auch wenn er persönlich ein anderes Spielen bevorzugen würde.

Nur ein kurzes Beispiel, was bei mir so eine Frustration ausgelöst hatte: Nach dem Schiffbruch der Perlbeißer erwachen die Helden morgens am Strand. Etwas draußen liegt die Perlbeißer halb zerbrochen auf einem Riff. Die Helden wollen natürlich ihre Hab ung Gut bergen. Sollen sie aber nicht. Können sie aber erstmal nicht wissen. Also schwimmen als erste giftige Quallen gleich in Strandnähe. Da darf man ja ruhig noch weiter versuchen. Nachdem die Helden aber ca 200 Meter auf das Wrack zugeschwommen sind, zieht ein riesiger Tentakelarm Reste eines Matrosen von Bord. Jeder vernünftige Held würde doch machen, dass er umdreht, oder?

Nicht so aber unsere Elfe. "Jetzt bin ich schon so weit geschwommen, jetzt zieh ich das auch durch" Hallo? Das Schlimme war aber, dass sich von dieser Aussage die beiden Mitschwimmer haben anstecken lassen. Eigentlich hätte ich sie doch in ihren sicheren Tod schwimmen lassen sollen, oder? Na ja, eine Begegnung mit den giftigen Quallen brachte sie dann doch noch zu Raison. Ein Mitspieler (und sehr erfahrener Meister) meinte hinterher, ihm wär enicht mehr viel eingefallen, um die drei nicht sterben zu lassen.

Eigentlich will ich aber meine Helden nicht zur Raison bringen müssen. Und in das offene Messer rennen lassen ist auch blöd. Bleibt also nur, dass Meistern und das Abenteuer dem Spiel anzupassen und statt tiefsinnigem Agieren auf ein Art Comic auszuweichen.

Erzählt mehr! Ich finde das hier sehr spannend.

MM

Feyamius

[ | url | 05-10-06 | 23:32 | #15 ]

Es ist einfach so, dass die Leute sich nicht wie 16-jährige benehmen können.
Das ist die Borbarad-Kampagne. Wie alt sind denn die Helden jetzt? Daran sollte man sich orientieren.

Wenn man sich wie 16 benehmen will in der Freizeit, dann soll man einen saufen gehen.
Die BK ist sehr ungeeignet dafür, sich an seine schöne Pubertät zu erinnern (geht's noch??? *kicher*).

Frag' die betreffenden Spieler mal, ob sie sich sicher sind, dass sie eine solche Kampagne mit solch erfahrenen Helden spielen wollen, oder ob man sich nicht vielleicht Erststufler erstellen sollte, um "Verwunschen und Verzaubert" zu spielen... oder die neuen Abenteuer vom Gänsekiel und Tastenschlag Wettbewerb, welche dieses Jahr allesamt "Humor" als Themenvorgabe hatten.

Das ist die richtige Beschäftigung für solche Spieler, denke ich. Aus der BK sollte man diese Spieler dann entfernen, wenn sie sich nicht eines besseren besinnen.


Bye, Feyamius...
...der damit borbaradlob keine Probleme hat - bisher.

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