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Betreff: Nasuleum der Gezeichneten

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Demandred

[ 05-12-07 | 19:27 | #1 ]

Zuerst einmal meinen Gruß an die Forumsgemeinde, da dies das erste Mal ist, daß ich hier schreibe. Als Leser hole ich mir schon eine Weile wertvolle Anregungen und Tipps von dieser Seite.

Man möge mir verzeihen, wenn mein Problem schonmal angesprochen wurde, aber über die Suchfunktion wurde ich nicht fündig. Es ist eigentlich auch nicht von großer Bedeutung für den Verlauf der Kampagne.

Es geht mir um das Nasuleum, das Bahram Nazir für die Gezeichneten bereiten lässt und ihnen nach BB zeigt. Wir sind allerdings noch nicht soweit, momentan dürfen sich meine Helden erst noch am Friedhof der Seeschlangen amüsieren.
Nun werden allerdings wohl zwei meiner Helden - ein Gjalsker Tierkrieger und ein Ambosszwerg - ihre eigenen Vorstellungen haben. Der Tierkrieger trägt stets seinen Beutel mit Meerwasser bei sich und sieht in einer Bestattung in Särgen oder Sarkophagen keinen Sinn und ich schätze die Spielerin des Zwerges auch so ein, daß sie eher an eine Beisetzung in heimatlichen Stollen denkt.

Eigentlich eine sehr schöne Szene, wie ich finde. Die Gemeinschaft der Gezeichneten gemeinsam in einem Grabmal, auf dessen Wänden ihre Taten zu sehen sind und die Boronkirche erweist ihnen damit ja auch eine sehr Große Ehre. (Ich habe mir "Mächte des Schicksals" allerdings noch nicht zugelegt und weiß daher nicht, wie die Kampagne für die Gezeichneten eigentlich ausgeht.)
Aber die Szene verliert irgendwie an Bedeutung, wenn auf die Erklärung Bahram Nazirs einige Helden eine Ansicht nach der Art "Schrecklich nett, aber ich hab' schon anderswo reservieren lassen." vertreten, salopp ausgedrückt.
Ich nehme zwar an, daß der Rabe Vertändnis für diese Begräbnisbräuche haben würde, aber andererseits klingt seine Aussage auf Seite 172 in MdD doch recht bestimmt.

Mir geht es hier keineswegs darum, meinen Helden irgendetwas aufzuzwingen, aber gegen Argumente, die der Rabe vorbringen könnte, hätte ich nichts. Ich werde wohl vor allem den Aspekt des Schutzes vor Thargunitoths unheiligen Kräften betonen, zumal der Tierkrieger Untote recht fürchtet und auf das Äußerste verabscheut.
Ich wäre jedenfalls für etwas Hilfe bei der Darstellung des Raben dankbar. Wie könnte seine Reaktion denn aussehen, wenn diese Helden es ablehnen, daß die Boroni ihre Leiber bergen?

Vielleicht kann mir jemand seine Erfahrungen mit dieser Szene schildern.

thorsten

[ 06-12-07 | 07:14 | #2 ]

Moin,

also ich würds lassen. Wenn schon 2 von Deinen Leuten andere Vorstellungen haben, andere könnten noch nachziehen, mach es individuell. Die Neuauflage ist toll aber an manchen Stellen haben sie meiner Meinung nach etwas übertrieben.
Bei unserer Gruppe hat es bei keinem gepasst:
1G: Von B zu Statue versteinert
2G: überlebt, ins Noionitenkloster um Ruhe zu finden
3G: In Akrabal in Kanope beigesetzt
4G (Geode): Im Tal der Elemente beigesetzt
5G: Das Kind ist...
6G: ruht in Graulgatschtor
7G: überließ dem toten Raidri den Ruhm und lebt bei seiner Frau

also hätte es außer für Raidri bei keinem gepasst. Auch bei Deinen Leuten können sich noch andere Sachen ergeben oder Du beschließt das nicht alle G sterben "müssen" (worüber ich keine Diskussion anstoßen will).

Auch nimmt es viel vorweg, "ah unsere Särge, na toll, dann bis bald liebes Grab"...

Ist aber nur meine persönliche Meinung,

Gruss, thorsten

Garfield

[ | 06-12-07 | 15:39 | #3 ]

In meiner Gruppe ist es wohl genau das Gegenteil von thorstens Gruppe. Wir haben "nur" 12Göttergläubige (bzw. den Zwölfen sehr nahe stehenden") Helden.

Ich glaubt in meiner Gruppe ist dieses Grabmal ein gigantisches Highlight. Die Sicherheit die meine Helden benötigen für Aventurien ihr Leben zu geben.
Aber wie thorsten schon gesagt hat, ist diese Sache sehr Spieler und vor allem Charakterabhängig.

Wenn du dich dafür entscheiden würdest:
- für den Tierkrieger: Er sieht (wohl zum ersten mal) eine getreue Abbildung seiner Glaubenswelt in einem kunstvollen Relief. Die Symbole sind verwoben mit denen der Boronkirche. Vielleicht eine mit Bleiglas verzierte Pilarflasche mit dem Wasser aus dem See seines Heimatdorfes, die fest eingelassen ist in das Relief. auf dem Sargdeckel liegt der Stecken des verstorbenen Oheims...
- für den Ambosszwerg: Eine heilige Laterne mit dem ewigen Feuer, von Arombolosch persönlich geschmiedet und geweiht. Eine persönliche Waffe eines lieben, bereits verstorbenen Weggefährten. Abbildungen seiner Heimat. Eine Tafel mit seinen Ahnen.

Bahram Nazir hat hier nicht ein Privatheiligtum für die Boronkirche mit den besten Reliquien der größten Helden des 11. Zeitalters gemacht, sondern vielmehr einen Ort geschaffen an dem alle Völker sehen können WER sich IHM entgegengestellt hat. Selbst im Tod sind sie noch vereint. Ein Fanal der Hoffnung für künftige Generationen.
Arombolosch weiß genau, dass "sein" Gezeichneter dort der Sache der Zwerge weiterhin dienen wird. Neben der Lex Zwergia die größte Tat zur Völkerverständigung.


Ich würde hier für die Helden etwas Großes schaffen, keine aufoktruierte Geschichte mit üblem Beigeschmack. Wenn es deiner Gruppe passt verändere den Ort. Wenn es passt, übergib das Herz des 3. Gezeichneten den Achaz, damit dieses in einer Kanope in Akrabal beigesetzt werden kann. (Vielleicht wird dies sogar, für Eingeweihte erkennbar, im Relief angedeutet - ein Rabenmensch übergibt einem Achaz etwas in ausgestreckter Hand)

Setz diesen Helden ein Denkmal. Bette sie ihren Vorstellungen entsprechend in ein gemeinsames Grab.

Andreas

[ 06-12-07 | 23:00 | #4 ]

Es wäre auch nicht so ungewöhnlich, Reliquien aufzuteilen oder ein Nasuleum leer zu lassen (wenn ein Leichnam nicht geborgen werden kann). Das Nasuleum bereitet die Spieler auf die 'Sterblichkeit der Helden vor, das ist wichtig, damit nicht erst am letzten Spieleabend die Erkenntnis kommt: "Wie, das war es jetzt? Den spiele ich nicht mehr weiter?" - was der offizielle Ausgang der Kampagne wäre.

thorsten

[ 07-12-07 | 06:57 | #5 ]

...so wie der olle Garfield das schildert, klingt es wirklich toll. Muss zugeben, wenn ich es jetzt so lese, würde ich es mir auch noch mal überlegen.

Gruss, thorsten

Maraxus-von-Keld

[ | 07-12-07 | 10:41 | #6 ]

Ich finde die Schilderung von Garfield auch sehr stümmungsvoll! Und mit den Ausführungen von Andreas kann das was für alle Helden sein! Habe die G7 bis jetzt erst nach E3 gespielt und da gab es so was nicht, finde es aber wie schon gesagt sehr gut!!

MvK

Steele-O

[ | 07-12-07 | 20:31 | #7 ]

@Maraxus-von-Keld
Was meinst Du mit "E3"?
Vielleicht DSA 3?

MeisterEigor

[ 09-12-07 | 21:16 | #8 ]

Also ich finds gut! Die Helden können ja ev versuchen sich höflich rauszureden ala ich muss im heimatlichen Stollen bestattet werden uralte Sippentradtition und so etc...
dient als gute Vorbereitung drauf das den Helden bewusst wird was die letzte Konsequenz aus dem Gezeichneten dasein ist und das es auch nach dem Tod noch Probleme für sie bzw ihre Seele geben kann.

Ganz nebenbei mein Angroschim hält kaum was von anderen Göttern als Angrosch und die Menschen sind ihm meist sehr suspekt. Das Endurium wollt er sowieso selbst einstecken anstatt es irgendwelchen Boronis zu geben. Aber das da jemand noch dazu "kurzlebige" ein Grabmal für ihn noch zu Lebzeiten baut, hat ihn schwer beeindruckt und tief gerührt. Es hat seinem Ego geschmeichelt und sein Ansehen daheim etwas gehoben immerhin ist er ja dadurch offensichtlich ein wichtiger und geachteter Mann in der Welt da draussen unter den Sternen. Er war schon kurz davor sich in seine heimat zurückzuziehen da seine Bemühungen wider Borba Domra nicht gewürdigt werden aber das Grabmal hat alles grundlegend geändert.

ANGrosch behüte Euch

Demandred

[ 11-12-07 | 11:40 | #9 ]

Vielen Dank an alle, für ihre Meinungen dazu.
Auch mich hat Garfields Schilderung einer solchen Symbol- und Denkmalsstätte, die etwas Besonderes für die Gezeichneten als Gemeinschaft ist und Aventurien erhalten bleibt, überzeugt. So gesehen wäre es auch nicht notwendig, daß tatsächlich die Leichname der beiden dort lägen, falls die beiden dann immer noch ablehnten. Ich denke, davon werde ich mich inspirieren lassen.

Zitat:  Setz diesen Helden ein Denkmal. Bette sie ihren Vorstellungen entsprechend in ein gemeinsames Grab.


Dieser Gedanke hatte mir eben an der Szene so gefallen. Ich wusste aber nicht so recht wie ich das umsetzen sollte.

Besten Dank, Garfield!

@thorsten
Du hast nicht unrecht damit, daß diese Szene, so wie sie in MdD steht, leicht einen unangenehmen Beigeschmack haben könnte und ihnen die Boronkirche, die schon "für ihren Tod plant", entfremden könnte. Nicht jeder Held denkt gern über seine Sterblichkeit nach.

Beitrag editiert am 11.12.2007 um 11:43 Uhr.

Maraxus-von-Keld

[ | 20-12-07 | 10:17 | #10 ]

@Steel-O

Ja, meine mit E3 DSA 3!

MvK

Garfield

[ 20-12-07 | 12:42 | #11 ]

freut mich, dass euch meine idee gefallen hat :-)

dennoch wird es Spieler/Charaktere geben die sich nicht erwärmen können für diese Art der (zukünftigen) Bestattung.

Der Meister sollte aber vorher ausloten wie die Spieler denken. Die Situation :"nein Danke, netter Versuch, ich glaube nicht an eure Götter" macht alles kaputt.

Es ist schon eine tolle Szene, wenn "nur" die 12Göttergläubigen ein Grabmal bekommen. Auf den Sarkophagen können dann auch Szenen der anderen Gezeichneten abgebildet sein. Vielleicht eine Tafel aus Mondsilber mit dem bisherigen Lebenslauf in einer speziellen Ecke mit einem Abbild.
Der Rabe könnte dann auch sowas sagen wie : "Wenn du in Angroschs Hallen eingegangen bist xxx, und wir zuerst deinen Leib finden werden, werden wir ihn an Arombolosch weitergeben, damit DU in deinen Hallen dem Feuer übergeben werden wirst!"

oder für einen Elfen/Schamanen... :" ... wir dich in deine Heimat geleiten / an einen einsamen Ort der von dir vorherbestimmt ist!


Die Boronkirche wird bei mir jeden Wunsch der Gezeichneten erfüllen, auch wenn sie dafür den Leib Eis oder die Grüne Hölle oder sogar in die südliche Pestbeule bringen müssen.
Die Bergung und der Letzte Wille der Gezeichneten und deren Erinnerungsort für alle Zeiten in Punin sind sie ihnen schuldig.

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