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Betreff: Winter des Wolfes - Alternative Szenen

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Phaldas

[ 30-08-18 | 10:11 | #1 ]

Hallo zusammen

ich stecke gerade mit meiner Gruppe im Winter des Wolfes, die sich auf dem Weg nach Talbrück befinden, um die Hauer zu ergattern. Ich habe ein paar Anpassungen an dem vorgefertigten Abenteuer vorgenommen, die vielleicht auch in anderen Gruppen so gut funktionieren wie bei mir.

Ausgangssituation: Der 2.Gezeichnete ist vor Kurkum gefallen und der 3. Gezeichnete in der Schlacht von Eslamsbrück (Zweiteres war auch vom Spieler gewollt). Nun wollte ich den zukünftigen 2.Gezeichneten langsam an seine Rolle heranführen und die Zeichenübergabe (sprich: die Entstehung des Hautbildes) mit einer Szene verknüpfen.
Gleichzeitig gefiel mir nicht die Episode um die Druiden auf Sumus Kate sonderlich und ich beschloss zumindest die Suche nach den Kreissteinen mit der Reise durch feindliches Land zu kombinieren (worauf ich die Helden in der Person Frynbarts noch in Ysilia hingewiesen hatte).

Intention:: Ich wollte einerseits den Kontrast zwischen den Schwarzen Landen und einzelnen Inseln aufzeigen, die noch unberührt sind. Außerdem wollte ich den Spielern vermitteln, dass nicht alle Borbaradianer überzeugte Dämonenpaktierer sind, um auch hier den Kontrast zwischen Schwarzmagiern auf der einen Seite und zynischen, aber letztlich nur geldgierigen Söldnern auf der anderen Seite aufzuzeigen.

Mit diesen Gedanken im Kopf habe ich einen Großteil der vorgefertigen Szenen der Reise rausgeschmissen und mich zunächst vor allem darauf konzentriert die Auswirkungen der Schwarzen Lande zu vermitteln. Hierbei half es, dass ich die Helden frühzeitig davon überzeugen konnte, nur ihre eigenen Vorräte zu nutzen und diese entsprechend einzuteilen, um nicht von der "Seuche" erfasst zu werden. Das Schlachtfeld von Eslamsbrück ist dafür übrigens ein idealer Ausgangsort.

Das Ganze habe ich in 3 Hauptszenen abgewickelt, die bei mir hervorragend funktioniert haben und es mir auch leichter gemacht haben die Helden von der Harmlosigkeit Yelan von Dunkelsteins zu überzeugen.

Szene 1 - Deserteure

Eine der Helden (bei mir natürlich der zukünftige 2.Gezeichnete) stösst ca. 2 Tage nach Eslamsbrück auf eine Gruppe von Söldnern im Wald, die er belauschen kann. Er erfährt, dass die Söldner Teil einer größeren Gruppe in einem nahen Gehöft sind und sich auf der Jagd befinden, um die magere Versorgung aufzupeppen. Vor allem aber erfährt er, dass die 3 unzufrieden sind mit der aktuellen Situation. Nicht nur fällt der Lohne geringer aus als erhofft; ihnen ist auch unwohl dabei an der Seite von Untoten und Dämonen in die Schlacht zu ziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Strafen der borbaradianischen Heeresführung drakonisch sind. Die 3 Söldner überlegen nun, ob sie sich absetzen sollen und vielleicht ihr Glück im Norden (in Paavi soll es Gold geben) oder im Süden (in Kunchom lässt sich immer leicht Geld verdienen) versuchen sollen. Allerdings ist der letzte Deserteur durch einen Dämon gejagt und zerfetzt worden.

Der Held bzw. die Helden könnten nun versuchen die Deserteure zu stellen und davon zu überzeugen von der Fahne zu gehen. Während es relativ leicht ist sie zur Desertation zu bewegen (v.a. mit Versprechen auf Belohnung in Eslamsbrück, wenn sie dort Bericht erstatten), sollte es ausreichend schwer sein sie auf die eigene Seite zu locken; denn sie glauben nicht an einen Sieg der Kaiserlichen.

So oder so, haben die 3 Informationen für die Helden: sie können die Truppenstärke im nahen Gehöft (halbe Tagesreise) beschreiben und berichten von einem Magier, der sie anführt. Vor allem aber können Sie berichten, dass die dort gefangenen Dörfler (die Kinder habe ich in die Scheune sperren lassen) Ausgrabungen an einem Druidenkreis durchführen müssen. Der Magier habe wohl den dortigen Druiden getötet, ihm einen seltsamen Stein abgenommen und erhebe nun seinen Leib jede Nacht aufs Neue (Nekropathia), um mehr zu erfahren.

Spätestens hier werden die Helden vermuten, dass es sich um einen der Kreissteine handelt.

Szene 2 - Das Gehöft

Es sollte kein allzu großes Problem für die Helden darstellen, das Gehöft zu erobern (ausser natürlich man möchte es als Spielleiter besonders schwer machen). Sie kennen bereits die Truppenstärke (-3 Deserteure), können das Gehöft aus einem naheliegenden Wald beobachten und haben alle Zeit auch elaboriertere Pläne umzusetzen. Ich habe in meinem Fall etwas Zeitdruck erzeugt, indem ich den Magier ein Rind habe schlachten lassen, um eine Dämonenbeschwörung vorzubereiten (ein Hesthot der die Deserteure fangen soll, die nicht mehr aus dem Wald wiedergekommen sind).
Vor allem aber habe ich beschrieben, wie rauh die Söldner mit den Gefangenen umgehen (und Schreie in der Scheune deuten auf Schlimmeres hin); aber auch dass ein jüngerer Söldner den Kindern verstohlen ein Brot zusteckt und wie ein älterer Veteran einer gestürzten Arbeiterin nicht unfreundlich auf die Beine hilft.

Ziel des Spielleiters sollte es nun sein den Kampf so zu gestalten, dass die Spieler ein paar Gefangene machen können. Notfalls ergeben sich ein paar Söldner, v.a. wenn Magie eingesetzt wird oder der 3.Gezeichnete wütet. Die Helden erbeuten also den Kreisstein, befreien die Gefangenen, schenken dem Druiden seinen Frieden und machen Gefangene unter den Söldnern.
Nun kommt die spannende Frage wie mit den Dörflern und den gefangenen Söldnern umzugehen ist. Die Dörfler können kaum bleiben; dürften aber Schwierigkeiten haben 2 Tagesreisen lang durch feindliches Gebiet zu kommen.
Die Söldner indes könnten entweder getötet werden (und entstehen dann evtl. in diesem verfluchten Land als untote Leiber), gefesselt zurückgelassen werden (und schließen sich vermutlich wieder den schwarzen Horden an) oder freigelassen werden, wenn sie schwören nicht mehr für die Rot-Schwarzen zu kämpfen (und retten damit vielleicht ihre Seele, wenn sie es ehrlich meinen).
Hier kann der 2.Gezeichnete glänzen, weil er in die Seele seines Gegenübers blicken kann. Ich hatte mir dafür ein eigene System überlegt, dass sich aus den Eigenschaften Überlebenswille, Menschlichkeit und Götterfurcht zusammen setzt. Der Vollständigkeit halber hier zumindest Namen und Seelentiere:

Bojan Sliwko Emer Treufuß Curthan Flößler Lanzelind Oberwasser Lein Finsterkate Perjin Kauderer
Zyniker Opportunistin Sadist Narzistin Hedonist Choleriker
Berglöwe Khoramsbestie Khomgeier Antilope Moosaffe Nashorn
43 24 28 32 26 34
kräftig, klein, grauhaarig schlank, rothaarig klein, schwarzhaarig blonde Schönheit hochgewachsen, hager klein, dunkelhaarig


Szene 3 - Der Herr des Humus

Diese Szene habe ich eingebaut, um den Helden noch einmal eine Verschnaufpause zu gönnen; aber auch um unterschiedliche Erzählstränge zu verknüpfen. Hintergrund: als die Borbaradianer die Gegend um Mendena eroberten, opferte sich der Druide eines großen alten Druidenkreises (in meinem Fall eine kleine Insel auf einem See), um einen Elementarherr des Humus zu beschwören. Dieser beschützt nun den Kreis und vor allem den Stein.
Als die Helden in die Nähe kommen, fällt einem naturverbundenen Helden auf, dass die Natur hier weniger verdorben ist (denkbar ist auch der 1.Gezeichnete, der eine Kraftlinie entdeckt). Die Helden kommen zur Insel, die von einer riesigen Trauerweide dominiert wird, in dessen Schatten ein paar aufragende Obelisken zu sehen sind. Außerdem können sie die Leichen von 3 Borbaradianern entdecken, die unter Wurzelwerk halb aus dem Boden herausragen.
Die Weide (der Elementarherr) attackiert natürlich die Helden zunächst; und muss überzeugt werden, dass sie nichts Böses wollen und vielmehr den Kreisstein in Sicherheit bringen möchten.
In meinem Fall entpuppte sich der Kreisstein als Geflecht harziger Wurzeln in dessen Zentrum ein unförmiger Onyx-Splitter zu finden ist. Dieser ist dann natürlich Teil von Rohals Artefakt.

Severin

[ | 05-09-18 | 12:55 | #2 ]

Echt gut, für mich aber einen Hauch zu spät. Heute Abend fällt Sumus Kate.

Aber das nicht alle Söldner Paktierer sind etc. könnte ich auch noch mal wieder hervorheben. Gerade als wir das letzte mal gespielt haben, gab es unter den Spielern Diskussionen, wir mit den Gefangenen zu verfahren sei.

Das mit dem Onyx-Splitter, baue ich heute Abend evtl. noch spontan ein, das gefällt mir!

Bene

[ | url | 07-09-18 | 10:17 | #3 ]

Ja, ich bin spannender Weise gerade in "Winternacht" auf dasselbe Thema gestoßen. Söldnerseelen plausibel machen. Die haben ja auch ihre Motivationen und Bedürfnisse, die sie zum Handeln bringen. Und ebenso ihre Zweifel und Ängste.

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