Hier mein aktuelles Dilemma: (ich hole mal etwas weiter aus)

Nachdem der Spieler des ersten Gezeichneten (Artefaktmagier) meine Gruppe aus familiären Gründen verließ, habe ich mein erstes Zeichen an den anderen Magier wandern lassen (Dämonologe). Er war vorerst für den Schlangenreif vorgesehen. Daß das Zeichen wanderte wurde von dem Spieler immer etwas belächelt, vielleicht empfand er sich nun als "Ersatzspieler"?

Der Schlangenreif ging an einen Kämpfer/Schmied aus Tobrien, da er immer wieder versuchte Kontakt mit Druiden aufzunehmen. (suchte wohl seine Bestimmung dort). Als Nichtmagier vielleicht nicht erste Wahl für den Reif aber storytechnisch passt es ganz gut. Auch wollte ich die Wartezeit überbrücken, denn der Spieler ist etwas ungeduldig - er hätte wohl später das 6. oder auch 7. Zeichen bekommen, je nach Verlauf unserer Kampagne.

Nun stehen wir direkt nach den Pforten des Grauens und noch vor dem Tuzaker Fürstenpalast, also habe ich gerade eben in der letzten Session meinem Korgeweihten das 3. Zeichen verpasst. In froher Erwartung, dass es (a) wie die Faust aufs Auge passt (da er auch schon immer von Mantikor-Verwandlungs-Ritualen der Korkirche schwärmte) und (b) meiner Meinung nach ein echt fettes Zeichen ist.

Er verlässt nun auch die Gruppe. Wegen Zeitmangel und unserer inzwischen großen Distanz der Wohnorte.
Nun überlege ich hin- und her, wie ich es anstelle. folgende Überlegungen:

Als Hintergrundgeschichte warum der Korgeweihte ausscheidet würde ich der Gruppe von den in MdD S.12 vorgeschlagene Geschehnissen berichten:
Er deckt einen Belharhar-Paktierer-Kult im Fasarer Kortempel auf, in den auch das dortige Oberhaupt verwickelt ist.
Dieser wird von ihm oder auch einem Waffenbruder herausgefordert und getötet. Daraufhin ist mein Spielercharakter nun neuer Richter der Neun Streiche zu Fasar und hat wichtigeres zu tun als mit der Heldengruppe umher zu reisen. Vielleicht wird er aber auch nur die rechte Hand des neuen Kor-Hochgeweihten. Auf jeden fall unspielbar und auch Ingame wird er nun sesshaft.

Doch was macht er im Fasarer Tempel als neuer Dauerwohnort mit dem Zeichen?
Vielleicht muss ich es auch nicht erklären, da außer meinem Korgeweihten wohl niemand wirklich verstand, was dieses Ritual mit dem Leviatan sollte.

Ich weiß nicht so recht ob ich ein Zeichen wieder wandern lassen will. Habe ja keine guten Erfahrungen damit gemacht. (s.o.)

Ich könnte ja auch komlett ohne das dritte Zeichen spielen oder? Was sind da eure Erfahrungen? Wird er an irgend einer Stelle mit seinen Fähigkeiten wirklich benötigt?

Vielleicht lasse ich ihn aus seinem Kor-Tempel heraus als Kontaktperson auch immer mal wieder in Erscheinung treten?

Ich habe ja auch noch den Spieler des Schlangenreifs, der ja tatsächlich noch denkt, er sei der dritte Gezeichnete.
Und ja, wenn ich vorher von dem Ausscheiden des Korgeweihten gewusst hätte, ich hätte den Träger des Schlangenreifs mit dem dritten Zeichen belegt.

Nun ist mir der Ring aber noch etwas zu schwach und ich würde ihn, wenn ich ihn schon als drittes Zeichen umarbeite noch etwas verstärken.
Doch käme eine solche plötzliche Verstärkeung des Zeichens durch z.B. neue Fähigkeiten auch etwas unplausibel herüber, oder?
Habe es eben eher als Artefakt beschrieben und er läuft ja schon eine Weile mit dem Schlangenreif rum. Nun gibts plötzlich eine neue Wendung was die Fähigkeiten angeht? Wie gestaltet man das konsistent?
Können Geschehnisse im Tuzaker Palast oder im Verlauf von BB den Schlangenreif noch mächtiger machen?

Muss ich die Prophezeihungen wirklich umarbeiten, wenn ich den Schlangenreif als drittes Zeichen spiele und wenn ja wo?
Geht ein Schlangenreif nicht auch als "Tier mit Krötensinn" durch?

Was ist eure Meinung zu diesem Konstrukt? Ich würde mich über euere Meinungen und Tipps freuen!

Hallo Danzelot,

ich habe sicherlich keine Lösungen für all Deine Fragen, aber in der Tat kann und soll der Schlangenreif als "Ersatz-Zeichen" für das 3.Zeichen dienen. Diese Option ist explizit so vorgesehen.

Was die Fähigkeiten anbelangt: Es spricht nichts dagegen, den Zeichen nach und nach neue Fähigkeiten zu geben. Ich habe in meiner Gruppe eigentlich jedes Zeichen umgebaut oder zumindest etwas stärker differenziert. Ich würde nur darauf achten, dass der Machtzuwachs tatsächlich graduell passiert und mit den Herausforderungen wächst.

Das Einzige worüber Du Dir noch Gedanken machen müsstest:
- Welche Rolle hat das Leviathan-Zeichen in der Kampagne? Da würde ich zumindest versuchen noch eine In-game Erklärung zu finden -- zumindest wenn die Spieler das in ihren Rollen diskutieren.
- Wie sieht das Finale aus? Ich glaube es wird kurz im RdE erwähnt, aber ich kann mich auch täuschen. Andererseits ist das noch solange hin, dass Du dir keine Sorgen machen musst.

Was die anderen Zeichen anbelangt: Ich weiß nicht wieviele Spieler Du hast, aber es gibt für alle Zeichen NSCs ab dem 4.Zeichen. Gerade beim 6.Zeichen finde ich den offiziellen Kandidaten auch sehr passend.

Moin Danzelot,

das wichtigste hat Phaldas schon gesagt, nämlich dass der Schlangenreif als Ersatz-3. Zeichen vorgesehen ist. Die Autoren hatten sich damals nicht so gut abgesprochen und so gab es in zwei Abenteuern ein 3. Zeichen für die Borbarad Kampagne. In der Neuauflage ist dann der Schlangenreif immer als Alternative aufgeführt. Im Finale wirst du was tun müssen, aber bis dahin...

Bei meinen Helden habe ich die Fähigkeiten der Zeichen alle erst nach und nach "freigeschaltet". Einige Sachen passierten plötzlich auf Initiative des Zeichens. Z.B. kam es im Tuzaker Fürstenpalast erst zum ersten mal zum "Zorn des Rubins" vom 1. Zeichen. Ab da konnte der Held das manchmal, wenn das Zeichen Bock hatte, einsetzen. Richtig zuverlässig war das erst am Ende. Der zweite Gezeichnete konnte nicht sofort die "Stimme des Waldes" usw.

ja ich lasse die Fähigkeiten auch Stück für Stück auftauchen.

könnte man auch Fähigkeiten des Leviathan-Zeichens bei der Schlange auftauchen lassen? - Das passt aber nicht wirklich oder?
Der Schlangenreifträger ist eigentlich eher ein Kämpfer. Er interessiert sich zwar für die magischen Aspekte, die der Schlangenreif mit sich bringt, aber da der fehlende Korgeweihte jetzt auch ein Vakuum hinterlässt was die Kampfkraft der Gruppe angeht würde ich es warscheinlich dahingehend etwas ausbauen wollen.

zu eurer Frage: meine Gruppe aktuell:

1. Gez.: Lowanger Dämonologe
2. gez.: Waldelf
Schlangenreif-Träger: tobrischer Schmied
4. (zukünftig.) Ambosszwerg

5-7 gehen damit an die NSCs


Danke für eure Tipps.

Beitrag editiert am 7.2.2022 um 18:46 Uhr.

Mich würde noch interessieren ob jemand von euch auch das dritte Zeichen mit dem Schlangenreif ersetzt hat?

Nun hab ich gerade in Rausch der Ewigkeit gelesen, dass im Finale auch eine Alternative für den Reif vorgeschlagen ist.

Anstelle des rituellen Kampfes des Leviasthan-Zeichens treten folgende Möglichkeiten des Reifs:

elementare Antimagie
Destruktion eines wichtigen Ritualgegenstands der ausserhalb der Reichweite des 4. Gez. liegt
ggf. zeitweise Blockade von Borbarads Stab Sharralmor
NICHT ABER Destruktion der Dämonenkrone (das macht 7S)
Angriff Borbarads Astralkörpers selbst (!!!)


Kann man also ähnlich wie ein Magierduell ausspielen.

Ich habe weiterhin großes Interesse, ob jemand diese Variante (Schlangenreif anstelle drittes Zeichen) gespielt hat.

Bei mir ist der Reif zusammen mit seinem Träger zerstört worden, aber ein paar Ideen hätte ich durchaus.

- Magieblick: könnte ebenso gut in die entsprechende Gabe verwandelt werden und ist somit analog zur entsprechende Gabe beim Leviathan

- Elementare Antimagie: Durch die Beschränkung auf das Merkmal Metamagie gibt es eigentlich nicht viele Anwendungsfälle (ausser vielleicht Gardianum der Gegner). Ich würde vermutlich den Effekt etwas ändern: als Gabe mit AsP-Kosten, kürzere Zauberdauer (10 Aktionen am Anfang, später vielleicht kürzer), Besser Wirkung (analog zum Rahjasegen) als ZfP* reduzieren ZfW des zu brechenden Spruchs (bei Reduktion auf 0 ist die Wirkung aufgehoben), sowie mit der Zeit ein weiteres Merkmal dazu nehmen wie bsp. Kraft. Im finalen Magierduell sicherlich hilfreich.

- Elementare Herbeirufung: auch hier würde ich mit einem Diener beginnen; später einen Dschinn ermöglich und im Finale schließlich einen elementaren Meister herbeirufen lassen

- Destruktion: eigentlich wie gehabt; falls aber noch eine Anwendung am Ende übrig ist, spricht nichts dagegen bei der Zerstörung der Krone zu helfen oder (falls Finale wie vorgesehen), Borbarads Zauberstab zu vernichten und entsprechende Auswirkungen aufzuzeigen

Ach ja. Ich sehe gerade, dass das der Schmied bei Dir bekommt. Dann müssten entsprechend LE bezahlt werden, aber zu geringeren Kosten.

Bei neuen Fähigkeiten und Deinem Fokus auf Kampf, kann man sich m.E. noch beliebig aus dem elementaren Arsenal bedienen. Mögliche Effekte, die mir einfallen:

- Humus: Selbstheilung
- Erz: Armatrutz
- Feuer: flammende Waffe
- Wasser: Axxleratus
- Luft: Luftwand zur Abwehr von Geschossen

Ich empfehle jedoch ersteinmal herauszufinden, welchem Element sich der Spieler zugehörig fühlt (Schmied klingt nach Feuer; aber charakterlich passen vielleicht andere Elemente besser). Dann könntest Du dir mögliche Effekte überlegen und nach und nach "freischalten". Ebenso möglich wäre ein einziger zusätzlicher Effekt, der nach und nach stärker wird (oder auch auf Gefährten angewendet werden kann).

Vielen Dank für die guten Hinweise, Phaldas. Es werden garantiert einige davon bei meiner Planung mit einfließen.


Falls jemand von euch da draußen tatsächlich die Variante gespielt hat oder noch spielt, in der er das dritte Zeichen durch den Schlangenreif ersetzt hat, bin ich weiterhin sehr sehr neugierig.

Hey Danzelot! Nach langer Abwesenheit hier von meiner Seite, möchte ich auch noch ein paar Gedanken mit dir teilen. Eigentlich nur einen. Wenn ihr kurz vor dem Tuzaker Fürstenpalast steht und dein Spieler sich sicher ist, dass er aussteigen will, bietet sich ein abgesprochener Heldentod super an. Gerade für einen Kor-Geweihten. Und am Ende von PdG. Ich finde, diese Konfrotation soll ja vor allem zeigen, dass die Sieben Gezeichneten noch nicht vollständig sind und damit Borbarad unterlegen. Ein Opfer des Erwählten der Leviatanim ist da sicher toll platziert. Vielleicht sogar der Auslöser, warum Borbarad schliesslich geht? Borbarad FLIEHT ja nicht ;) Wenn ihr das nicht eh schon gespielt habt, lohnt sich da sicher ein Gespräch mit deinem Spieler. Bei mir sind in Tuzak drei wichtige Figuren gefallen (ein Spielercharakter und zwei NSC) und das war eine bleibende Session in der Kampagne. Es gibt wenige Momente, wo du Borbarads Macht so direkt spürbar machen kannst in der Kampagne. Sieh es als Chance!

Ja auch eine super Idee. Würde ich wirklich gerne machen.

Leider wird der Spieler schon zur nächsten Session nicht anwesend sein.
Also wird ein "Heldentod" maximal von mir als NSC dargestellt werden können und das wäre doch etwas zu inszeniert, oder?

Besonders nachdem das bei uns vom einen Aussteiger-Spieler auf den Nächsten gewanderte Rubinauge schon nicht so gut ankam.

Vielleicht kann ich ihn für diesen Abschnitt aber auch per Videochat dazuschalten.
Wäre dann zumindest auch noch ein würdiger Abgang.

Bei einem Tod im Tuzaker Fürstenpalast dann doch eine Möglichkeit, das echte dritte Zeichen zum tobrischen Schmied wandern zu lassen?
Vielleicht können die beiden ja gemeinsam in einem letzten Schlag Borbarad erfolgreich attackieren - und es überlebt dann eben nur einer....

Hmm - ich denke drüber nach.
gespielt wird erst wieder Anfang April.

Ich kann die Motivation deines (Ex-)Spielers nicht einschätzen. Vielleicht ist er ja noch für eine Session dabei, wenn du ihm erzählst, was du vorhast? Das es zu einer großen Schlacht kommt und du ihm einen feinen Abgang inszenieren möchtest, um seine Figur zu Ende erzählen. Das Angebot würde ich ihm auf jeden Fall machen. Und ansonsten ist ein NSC-Opfer sicher auch stark in der Szene. Bei mir sind wie gesagt damals drei wichtige Figuren gefallen. Zwei waren NSCs, die den Held*innen sehr ans Herz gewachsen waren. Die erste Gezeichnete und der Geliebte der dritten Gezeichneten. Du hast wenige Momente in der Kampagne, wo du Borbarads Macht so direkt ausspielen kannst.

HAllo Danzelot,

ich stimme Bene absolut zu, das ist schon eine der besten Szenen für ein freiwilliges Heldenopfer. Hier bietet sich eine tolle Chance und es muss ja nicht jeder Zeichenwechsel so negativ aufgenommen werden wie beim ersten. Wenn du eine eher kleine Gruppe hast, müssen manche Zeichen ja zwangsläufig an NSC gehen. Und wenn du das 3. erst einmal verschwinden lässt, kann das auch für viel Spannung in der Gruppe sorgen. Und je nach Entwicklung kann das Kühne Tier wieder bei einem Helden landen oder spät in der Kampagne bei einem NSC auftauchen (z. B. Gilia von Kurkum, wenn sie den Karmoth besiegt, oder oder oder). Da bist du sehr frei in deinem Aventurien.

Bei mir habe ich damals sowohl den Schlangenreif als auch das Kühne Tier parallel in der Gruppe gehabt und es wurde lange gerätselt, welches nun das wahre 3. Zeichen ist. Schließlich haben in meiner Gruppe damals mehrere Zeichenwechsel stattgefunden (2x das Dritte, einmal das 5.), außerdem hat der Träger des Schlangereifs diesen an einer entscheidenden Szene geopfert, ich kann mich aber leider nicht mehr genau an die Hintergründe erinnern, weil es schon über 15 Jahre her ist. Letztendlich hat sich aber alles gefügt und wir hatten eine tolle Kampagne mit einem grandiosen Finale.

Versuch einfach entspannt und flexibel auf die Entscheidungen deiner Spieler zu reagieren, dann wirst du schon merken, in welche Richtung es sich entwickelt. Und Rückschläge gehören in dieser Kampagne für die Spieler dazu.