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Borbaradianische Philosophie

[ Norbert Steigenberger © 2003 | mail | 17-11-03 ]

Inhaltsverzeichnis:

Vorbemerkung zur Handhabung
Vorwort
Introduktion
Historische Lehre
Borbaradianismus Heute
Conclusio

Borbaradianismus Heute

Gerade der zuletzt angesprochene Punkt, die pseudoreligiösen Aspekte seines Werkes (zur Frage nach der grundlegenden religiösen Wertigkeit sei auf die MagierPhilosophie Ometheons und die kritischen Abhandlungen zu selbiger - zum Beispiel von Spektabilitas Thomeg Atherion - verwiesen) dominieren heute das Bild, das man sich in Gelehrtenkreisen vom Borbaradianismus macht. Daher soll auch dieser Aspekt hier primär beleuchtet werden. Immer wieder hört man von Versuchen, die Praktiken aus Borbarads Testament, die Opferung der eigenen Seele an den Seelengötzen durchzuführen. Dabei scheinen diese Rituale häufig tatsächliche Resultate hervorzubringen, so ist den meisten Ausführenden danach ein intuitives Verständnis für die magischen Formeln, die gemeinhin zum Kanon der Borbaradianerzauber gezählt und auch in Borbarads Testament als Thesis erwähnt werden gegeben. Auch scheinen sich zuvor nicht magisch begabte Personen nach der Durchführung dieser Rituale in begrenztem Maße magischer Kräfte bedienen zu können. Nach einschlägigen Untersuchungen solcher Fälle, die ich selbst vornehmen konnte, lässt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass diesen Personen das Öffnen der Verbotenen Pforten, also die bewusste Umsetzung von Lebenskraft in astrale Energie - wie sie ja auch in Fachkreisen durchaus bekannt ist und gelehrt wird - auf eine intuitive Art möglich zu sein scheint und sie somit ausschließlich mit eigener Lebenskraft ihre Effekte erzielen. Es handelt sich hierbei also keineswegs um einen Zugang zur Magie im engeren Sinne, der den Opfernden gewährt wird, wie es in Borbarads Testament behauptet wird. Die vis astralae in verwertbarer Form bleibt den Subjekten weiterhin verwehrt. Zwar ist es im Wesentlichen eine Frage der Definition und Abgrenzung, ob eine solche Person als der astralen Künste mächtig einzustufen ist, ich würde in Ahnlehnung an die gängigeren Definitionen dies jedoch verneinen.

Allerdings scheinen die fraglichen Personen bedeutend geringeren Widerwillen und weniger Schmerzen beim Einsatz der Verbotenen Pforten zu empfinden, als dies normalerweise der Fall ist. Der Grad dieses Unterschiedes ist von Subjekt zu Subjekt verschieden, doch geschah es mehr als einmal, dass ein Individuum nach entsprechender Stimulatio seine gesamte Lebenskraft in einen Effekt borbaradianischer "Zauberei" legte und somit sein Leben beendete. Gelegentlich scheint sogar eine gewisse Tendenz der Subjekte in diese Richtung zu bestehen obwohl nur wenige der von mir untersuchten diesen letzten Schritt ohne explizite Lebensgefahr gingen.

Dies wirft die Frage auf: Worum handelt es sich wirklich bei diesem Ritual? Da wir bekanntermaßen keine Möglichkeit haben, den Verbleib der sogenannte Geistseele, um die es in diesem Zusammenhang ja geht (in Fachkreisen auch als Nayrakis bezeichnet) zu verfolgen - und deren schiere Existenz ja von vielen Collegae bestritten wird -, kann auch keine eindeutige Antwort auf die Frage gegeben werden, ob selbige wirklich vom Körper gelöst wird. Die Andeutung, dass die Seele zu Boron geht und dieser dann einst Borbarads Seele freilassen würde, erscheint mehr als fraglich, da dies zumindest jeder Erfahrung mit dem Wesen des Totengottes widersprechen würde. Da die Frage nach der Seele also nicht geklärt werden kann und ansonsten das Ritual auch höchst dubios und fern fachkundiger Wissenschaften erscheint, muss die Frage nach dem Grund für die regelmäßig zu beobachtenden Effekte zunächst dahingestellt bleiben. Hier böten sich weitere Forschungsansätze.

Der meiner Meinung nach wesentlich bedeutendere Aspekt von Borbarads Werk, der höchst interessante philosophische Ansatz, geriet in der Vergangenheit häufig in den Schatten dieser obigen Fragestellung. Heutzutage wird die Lehre des Tharsonius von Bethana zwar an vielen Schulen gelehrt, allerdings nicht in dem Maße, wie sie es sicher verdient hätte. Häufig wird der Ansatz ob seines revolutionären Charakters auch von eigentlich weltoffenen Institutionen wie der Al'Achami in Fasar rundheraus abgelehnt. Ich kann hier in diesem Skriptum nur dafür plädieren, den Lehren die Bedeutung beizumessen, die ihnen zusteht.

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Es gibt 1 Kommentar zum Abschnitt "Borbaradianismus Heute"

1 Kommentar von Omai

Großartig geschrieben! Wie nüchtern Silberbraue hier beschreibt wie er Laborbaratten zu Tode gefoltert hat um ihre Repräsentation zu analysieren, was ihm letztendlich die Überführung der Zauberthesen in die Gildenmagische mit elementaren Komponenten ermöglicht hat. Freie Forschung eben!

[ 19-01-2009 ]

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