Das Borbarad-Projekt

Einleitung Interview Rezensionen

Die Neuauflage der Borbarad-Kampagne

[ Sebastian Meyer © 2004 | mail | url | 01-07-04 ]

Übersicht

1994 erschien mit Alptraum ohne Ende ein Abenteuer aus der Feder von Thomas Römer, von dem damals noch niemand ahnte, dass es den Auftakt einer bis dahin für Das Schwarze Auge noch nie dagewesenen Kampagne epischen Ausmaßes darstellen würde. Unsterbliche Gier und Grenzenlose Macht folgten lose, denn noch gab es kein Konzept für dieses Monumentalwerk, das einmal die Borbarad-Kampagne werden sollte. Die Spielleiter wurden über den Fortgang der Kampagne im Ungewissen gelassen und die Abenteuer erschienen in so großen Abständen, dass die Helden oft Monate untätig herumsaßen, bevor sie sich ins nächste Abenteuer stürzen konnten.

Dann kam die Pleite von Schmidt-Spiele und damit eine quälende Zeit der Ungewissheit, in der die Kampagne völlig auf Eis lag. FanPro übernahm dann glücklicherweise die Verlagsarbeit für Das Schwarze Auge und auch die Borbarad-Kampagne fand mit Pforte des Grauens endlich ihre Fortsetzung. Zudem kristallisierte sich nun auch langsam ein Konzept hinter der Kampagne um die Sieben Gezeichneten heraus, das bis zum Erscheinen von Rohals Versprechen erarbeitet und in selbigem Band schließlich veröffentlicht wurde. Damit war die Kampagne zu mehr als zwei Dritteln erschienen und erstmals erfuhren die Spielleiter, worum es eigentlich ging und auf welches Ziel sie ihre Helden seit Monaten oder gar Jahren zusteuerten.

Der Rausch der Ewigkeit war schon lange über die Schöpfung geweht, als dann Das Schwarze Auge in der vierten Regeledition erschien. Längst überfällige Entwicklungen vom Würfel- zum Kaufsystem bei der Charaktererschaffung und Heldensteigerung fanden ebenso ihren Einzug in die offiziellen Regeln wie auch zahlreiche andere Regelfeinheiten, die das klassische DSA wieder zu einer echten Konkurrenz für moderne Rollenspiele machten (wenn DSA diesen Status überhaupt jemals verloren hatte).

Die Borbarad-Kampagne war in dieser Zeit jedoch trotz ihrer unzähligen Ungereimtheiten zu einer der beliebtesten Epik-Kampagnen überhaupt geworden. Die Nachfrage nach den Abenteuern war nach wie vor groß, doch wurden besonders die alten Abenteuer aus der Zeit von Schmidt-Spiele schon nicht mehr aufgelegt. Zudem war die Kampagne natürlich auf die alte Regeledition ausgelegt.

Und so tat FanPro das einzig logische: Sie legten einem engagierten Redakteur, der bereits in der Vergangenheit auch mit Material zur Borbarad-Kampagne von sich reden gemacht hatte, die alten Abenteuer vor. Anton Weste wiederum erbat sich noch die Hilfe von Mark Wachholz und so machten sich die beiden an die hehre Aufgabe, die ersten drei Abenteuer der Kampagne um die Sieben Gezeichneten zu überarbeiten. Neben der naheliegenden Anpassung an das DSA4-Regelwerk lag das besondere Augenmerk aber auch darauf, aus den bislang wenig verknüpften Abenteuern eine Kampagne "aus einem Guss" zu machen. Mit viel Liebe zum Detail glätteten sie die Handlung etwas, verfeinerten die Übergänge von einem Abenteuer zum nächsten und merzten so manchen Fehler aus, der sich im Laufe der Jahre bemerkbar gemacht hatte.

So dürfen wir uns nun über 1000 Seiten komplett überarbeitete Borbarad-Kampagne freuen, die in vier Hardover-Bänden erscheinen werden. Mit Rückkehr der Finsternis hat am 17. Juni 2004 bereits der erste Band das Licht der Welt erblickt.